• 30.09.2001 23:25

Totalausfall für das BMW-Williams-Team in Indianapolis

Nach den guten Startplätzen am Samstag schieden beide Fahrer im Rennen innerhalb von zwei Runden hintereinander aus

(Motorsport-Total.com) - Überaus enttäuschend ging der Grand Prix der USA für das BMW-Williams-Team zu Ende. Nachdem Juan-Pablo Montoya schon am Sonntag Morgen im Warm Up einen Motorschaden hatte, schieden beide Fahrer im Rennen vorzeitig aus. Zunächst rückten Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya aber in der Startaufstellung je einen Platz nach vorne, da Mika Häkkinen nach einem Missgeschick im Warm Up der zweite Startplatz aberkannt wurde.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya (BMW-Williams)

Juan-Pablo Montoya nach seinem Ausfall auf dem Weg zurück an die Box

Juan-Pablo Montoya kam als Zweiter aus der ersten Runde zurück, musste sich aber bald darauf Rubens Barrichello geschlagen geben. Als die Michelin-Reifen aber besser wurden und Rubens Barrichello bereits zu seinem ersten Stopp an die Boxen gekommen war, übernahm der Kolumbianer kurzzeitig die Führung, ehe er seinen ersten Boxenstopp einlegte. Kurz darauf rollte Juan-Pablo Montoya mit einem Hydraulikdefekt auf der Start- und Zielgeraden aus. "

Bis zu meinem Ausfall lag ich sehr gut im Rennen", berichtete, der 26-jährige Kolumbianer. "Ich denke, es war ein Hydraulikproblem. Schade, wir hätten gewinnen können. Es wäre mein zweiter Formel-1-Sieg in Folge und auch mein zweiter Erfolg in Indianapolis gewesen. Es hat nicht geklappt, aber immerhin haben wir noch ein Rennen in diesem Jahr. Michael zu überholen, hat viel Spaß gemacht."

Ralf Schumacher kam trotz dem Startplatz in der ersten Reihe bloß als Vierter aus der ersten Runde zurück. Der werdende Vater konnte anschließend mit seinem Teamkollegen mithalten, ehe er in der 24. Runde bereits zu seinem ersten Boxenstopp an die Box kam. In Runde 36 verlor der Wahl-Österreicher jedoch die Kontrolle über seinen Wagen und blieb nach einem Dreher im Kiesbett stecken.

"Wie schon am gesamten Wochenende ist es uns auch für das Rennen nicht gelungen, die optimale Fahrzeugabstimmung zu finden", erklärte der 26-jährige Rheinländer. "Nach meinem Stopp wurde das Handling noch schlechter. Juan-Pablo und ich waren mit unterschiedlichen Strategien unterwegs, weil wir nicht sicher waren, wie sich die Reifen über die Distanz verhalten würden. Es hat sich gezeigt, dass Juans Strategie mit nur einem Stopp besser war. Der Dreher war mein Fehler, mir ist beim Anbremsen einer Kurve das Heck ausgebrochen. Ich hatte schon viele tolle Wochenenden in diesem Jahr, dieses war eines von den nicht so tollen."

Patrick Head, Technischer Direktor: "Ich blicke mit gemischten Gefühlen auf das Rennen, auch wenn die negativen überwiegen. Juan-Pablo war mit einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs, er war sehr schnell, und ich bin sicher, er hätte um den Sieg kämpfen können. Ralf war auf einer Zwei-Stopp-Strategie. Es lief nicht gut für ihn. Das Auto war einfach nicht schnell genug, und mit dem zweiten Reifensatz wurde das Handling armselig. Juan-Pablo fuhr kurz vor seinem Stopp die schnellste Rennrunde, sein Ausfall sieht nach einem Fehler im Hydrauliksystem aus."

Doktor Mario Theissen, BMW-Motorsportdirektor, ist unzufrieden. "Nach einem starken Qualifikationstraining haben wir am Renntag keine gute Leistung gezeigt. Im Warm Up am Morgen gab es am Ersatzauto einen Motorplatzer, dessen Ursache wir erst nach der Zerlegung in München analysieren können. Juan-Pablo war im Rennen sehr gut unterwegs, bis der Druck in der Hydraulikversorgung abfiel und er das Fahrzeug abstellen musste. Man sieht, dass unsere Leistungen noch stark schwanken und uns solche Glanzleistungen wie vor zwei Wochen in Monza nicht alle Tage gelingen."