• 04.10.2007 18:42

  • von Fabian Hust

Toro Rossos Begründung für den Liuzzi-Strafe-Einspruch

Die Scuderia Toro Rosso ist zuversichtlich, dass man den wichtigen WM-Punkt von Fuji dem Spyker-Team per Einspruch wieder abluchsen kann

(Motorsport-Total.com) - Die Scuderia Toro Rosso möchte nach der Bestrafung gegen Vitantonio Liuzzi in Fuji vor dem Berufungsgericht der FIA erwirken, dass die Strafe aufgehoben wird und man somit den WM-Punkt zurückerhält. Der Italiener hat nach Ansicht der Rennleitung Adrian Sutil unter Gelb überholt und war daraufhin mit einer 25-Sekunden-Zeitstrafe belegt worden. Dadurch ging der achte Platz an den deutschen Spyker-Fahrer.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost will den WM-Punkt am grünen Tisch zurück holen

Würde Toro Rosso den Punkt zurückerhalten, würde man in der Endabrechnung wohl nicht den zehnten, sondern den neunten Rang in der Konstrukteurswertung belegen. Das würde dem Team laut dem Auszahlungssystem einen siebenstelligen Betrag mehr in die Kasse spülen.#w1#

Teamchef Franz Tost ist überzeugt, dass man den Einspruch gegen den Vorfall in Runde 65 gewinnen wird und begründet diesen laut 'auto, motor und sport' mit vier Punkten. Erstens habe Liuzzi seinen Rivalen reglementkonform überholt. Die gelbe Flagge sei nach einem Drittel der Zielgerade bei Posten 17 gezeigt worden, Liuzzi überholte einen Kilometer später Ausgangs der Kurve bei Posten 3.

Möglicherweise gab es diesbezüglich eine Panne bei der Rennleitung, denn ganz offenbar wurde keine grüne Flagge geschwenkt. Diese ist eigentlich dazu da, dem Piloten zu zeigen, ab wann eine "gelbe Zone" aufgehoben ist und wieder überholt werden kann.

Um ganz korrekt zu sein, hätte Liuzzi also wohl nicht überholen dürfen, obwohl er an der Gefahrenstelle bereits vorbei war. Wegen der offenbar fehlenden grünen Flagge hätte dann aber um den ganzen Kurs nicht überholt werden dürfen.

Die zweite Begründung des Teams lautet, dass das Team während des Rennens nicht auf den angeblichen Fehler hingewiesen wurde - erst 40 Minuten nach dem Ende des Rennens sei das Team von Spyker verpfiffen worden.

Das GPS-System der Rennleitung zeigt laut der dritten Begründung des Teams, dass bei Posten 3, wo das Überholmanöver stattfand, keine gelbe Flagge gezeigt wurde. Die vierte und letzte Begründung des Teams: Es könne nicht sein, dass ein Fahrer bestraft wird, wenn ein Streckenposten vergisst, eine grüne Flagge zu schwenken.

Das Spyker-Team, das schon per Pressemitteilung den ersten WM-Punkt nachträglich gefeiert hatte, lud am Donnerstagabend übrigens zur Cocktailparty ein, um den ersten WM-Zähler zu feiern. Tost hofft, dass die Holländer zu früh gefeiert haben...