Toro Rosso: Viele Unbekannte in Montreal

Für Toro Rosso wird es in Montreal wohl wieder darum gehen, die letzten Punktplatzierungen abzustauben - Vergne: "Am Ende kann hier alles passieren"

(Motorsport-Total.com) - Die Jungbullen nehmen in Kanada erneut Anlauf: Nachdem Jean-Eric Vergne in den engen Straßen von Monaco als Achter sein bestes Saisonresultat feiern konnte, will der Franzose in Montreal nun seine Form bestätigen. Für Teamkollege Daniel Ricciardo soll es nach dem Ausfall in Monte Carlo hingegen nun wieder aufwärts gehen. Der Circuit Gilles Villeneuve ist für Toro Rosso in der jüngsten Vergangenheit ein durchaus gutes Pflaster gewesen. Bei den letzten vier Auftritten sprang dreimal der achte Platz heraus - für Sebastian Vettel, Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne würde sein Schild gerne ziemlich weit vorne präsentiert sehen Zoom

Über ein erneutes Ergebnis in dieser Region würden Ricciardo und Vergne sicherlich nicht unglücklich sein. Doch davor wartet noch ein hartes Wochenende. "Ich würde nicht sagen, dass ich Stadtkurse liebe. Wenn ich am ersten Tag auf einen Stadtkurs komme, bin ich immer weit weg vom Limit", erklärt Jean-Eric Vergne bezüglich des Wochenendes. "Ich muss immer hart arbeiten, um gut auf der Strecke zu sein. Es ist nicht einfach, ich bin nicht einfach mit einem Fingerschnippen gut."

Dass er in den Straßen von Monaco ebenfalls ein gutes Ergebnis rausholen konnte, will der Franzose nicht überbewerten, denn für ihn sind die Strecken zwei unterschiedliche Welten: "Auch in Montreal gibt es Mauern, die nahe bei der Strecke stehen, aber für mich ist es nicht wirklich ein Stadtkurs. Es ist nicht wie Singapur oder Monaco, aber es ist ein Kurs, der sehr schnell und sehr schön ist - und natürlich hart zu den Bremsen. Wir werden sehen, wie es sein wird."

Ob der STR8 auf dem Kurs auf der Ile Notre Dame überhaupt zurechtkommt, werde sich erst am Freitag herausstellen: "Ich habe keine Ahnung", gibt sich Vergne rätselhaft, muss aber eingestehen: "Bisher war das Bremsen nicht unsere Stärke. Im vergangenen Jahr hatte ich hier auch kein gutes Rennen(15. Platz; Anm. d. Red.), daher muss ich mit meinen Ingenieuren hart arbeiten, um das Auto gut einzustellen, damit ich mich wohlfühle."

Jean-Eric Vergne

Der Franzose braucht auf Stadtkursen immer ein wenig Eingewöhnungszeit Zoom

Bei seinem zweiten Auftritt in Kanada weiß der 23-Jährige zumindest schon, worauf es in Montreal ankommt: "Man muss hart über die Randsteine fahren, mit geringerem Abtrieb hart bremsen - es ist eine Kombination von verschiedenen Dingen, die man auf anderen Strecken nicht benötigt. Hier aber schon. Das macht es ziemlich schwierig und lässt das Rennen ein wenig zur Lotterie werden. In Kanada ist es niemals gleich, und am Ende kann alles passieren."

Ein Bonus könnte für den Franzosen zumindest das Umfeld sein. Montreal liegt im französisch sprechenden Teil Kanadas, und ist nach Monaco somit die zweite Strecke in Folge, auf der sich der Toro-Rosso-Pilot gut unterhalten kann. "Es ist sehr schön hier", findet er und berichtet von einem ersten Erlebnis: "Viele Fans haben am Flughafen gewartet und wollten Autogramme haben. Ich mag es. Viele wollten Fotos unterschrieben haben und haben mit mir auf Französisch gesprochen und mir viel Glück gewünscht. Es ist ein warmer Empfang."