powered by Motorsport.com
  • 02.11.2012 21:54

  • von Dominik Sharaf

Toro Rosso: Vertragsverlängerungen nie fraglich

Teamchef Franz Tost lobt Daniel Ricciardo für sein präzises Feedback an die Ingenieure und glaubt, dass Jean-Eric Vergne schnell dazugelernt hat

(Motorsport-Total.com) - Kürzlich gab Toro Rosso bekannt, auch 2013 wieder mit Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo an den Start zu gehen. Hinter den Kulissen war diese Entscheidung schon weit vor ihrer Verkündigung beschlossene Sache: "Ehrlich gesagt war es immer so angedacht, dass sie zwei Jahre bei uns bleiben", sagt Teamchef Franz Tost im Gespräch mit 'Formula1.com'. "Weil es Zeit braucht, um heimisch zu werden, um die Strecken und das Team kennenzulernen."

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Jean-Eric Vergne

Rasselbande mit Zukunft: Ricciardo (links) und Vergne haben auch 2013 Vertrag Zoom

Tost betont, dass es ein großer Unterschied sei, ob ein Fahrer wie Vergne und Ricciardo in der Renault-World-Series ins Lenkrad greift oder in der Königsklasse des Motorsports: "Plötzlich hatten sie vier oder fünf Ingenieure um ihr Auto, die Informationen sammelten. Sie mussten auf Sponsorenevents, sich ansprechend in den Medien präsentieren", zählt der Österreicher die Anforderungen an den modernen Formel-1-Piloten auf.

Genau deshalb hing über dem französisch-australischen Duo nicht das Damoklesschwert, bei schlechten Leistungen den Arbeitsplatz zu verlieren: "Es gab keine Mindestanforderung. Wir waren immer darauf eingestellt, mit ihnen zwei Jahre zu arbeiten", erklärt Tost, der sich auf die Scouts des Mutterkonzerns verlässt: "Red Bull hätte sie nicht ausgewählt, hätten sie keine Lernkurve gezeigt. Beide haben Meisterschaften gewonnen und das Tempogen."

An Ricciardo schätzt der Teamchef seine Arbeit mit den Ingenieuren: "Daniel ist sehr stark beim technischen Feedback, er gibt präzise Informationen, die uns mehrmals in diesem Jahr weitergeholfen haben", lob Tost und räumt ein: "Eine kleine Schwäche ist, dass er in den Rennen noch etwas aggressiver sein könnte. Er weiß das und arbeitet daran. In den vergangenen Rennen hat das Früchte getragen und er war fast immer in den Punkten."

Und Vergne? "Für ihn kam die Saison etwas zu früh", meint Tost über den 22-Jährigen, der im Gegensatz zu Ricciardo nicht schon elf Formel-1-Rennen im Erfahrungsschatz hatte. "Wenn beinahe alle Autos innerhalb weniger Zehntel liegen, kommt es auf die Fahrpraxis an." Im Simulator etwa lässt sich die richtige Herangehensweise an die Kerbs nicht erproben, das geht nur in der Realität. "Jean-Eric hat den Rückstand verkürzt, gerade im Qualifying. Im Moment sind sie etwa gleichauf."