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  • 19.05.2015 11:37

  • von Dominik Sharaf

Toro Rosso und die Renault-Werkspläne: Logischer Schritt

Teamchef Franz Tost sieht das Zusammengehen mit einem Hersteller als notwendig an, um sich als Topteam zu etablieren - Lob für Technikchef James Key

(Motorsport-Total.com) - In der Liste der Übernahmekandidaten für ein mögliches Renault-Werksteam ist Toro Rosso längst die Nummer eins. Die Mannschaft aus Faenza verfügt über brandneue Infrastruktur und ist mit den Franzosen seit der Saison 2014 im Bunde, dazu passt das Manöver in die Pläne der Red-Bull-Juniortruppe. "Der nächste Schritt ist es, mit einem Hersteller sehr eng zusammenzuarbeiten. Sonst wird es schwierig, sich zu verbessern und ein Topteam zu werden", erklärt Teamchef Franz Tost 'Crash.net'.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz beeindruckt in seiner ersten Saison in der Formel 1 Zoom

Dabei ist jedoch nicht zwingend von der Marke mit der Raute die Rede. "Allgemein", betont Tost. ohne Alternativen zu nennen - die es im Moment auch gar nicht zu geben scheint. "Renault kam infrage, weil sie erklärt haben, sich in der Formel 1 möglicherweise noch stärker engagieren zu wollen. Sie sind darauf aus, ein gelb-weißes Auto zu sehen, für ihre Marke", so der Österreicher weiter. Zu laufenden Gesprächen bekennt er sich, derzeit würden die Verantwortlichen die Lage weiter sondieren.

Ein Zusammengehen mit Renault würde zeitlich passen. Schließlich spricht Tost von Phasen im Aufbau seines Teams: "Die erste war von 2006 bis 2009, als die Baupläne und die Teile von Red Bull kamen. Die zweite begann, als wir eigene Infrastruktur aufgebaut haben. Dieser Prozess ist am Jahresende abgeschlossen." Auch ohne einen Hersteller im Rücken läuft es für Toro Rosso, im Qualifying ist das Team der großen Schwester Red Bull zu Saisonbeginn 2014 sogar einen Tick voraus.

Es hagelt Lob für den Technikchef: "Das ist ein James-Key-Auto und bei Weitem der beste Toro Rosso, den wir jemals gebaut haben", so Tost. Er verspricht weitere Upgrades und kokettiert mit Top-5-Resultaten, befürchtet jedoch, dass die Großen der Szene, die derzeit hinter den Jungbullen rangieren, einen Weg vorbei finden. Damit dürfte neben Red Bull auch McLaren gemeint sein: "Die Entwicklung kann nicht das Tempo der Spitzenteams haben, weil Toro Rosso nicht die gleichen finanziellen Mittel besitzt." Renault könnte das ändern.