• 30.05.2015 17:07

  • von Ryk Fechner

Toro-Rosso-Teamchef bricht Lanze für Kwjat

Formel-1-Teamchef Franz Tost ist davon überzeugt, dass der Wechsel von Daniil Kwjat zu Red Bull zu früh kam - Die Red-Bull-Perfomance sei kein Fahrerproblem

(Motorsport-Total.com) - Gemeinhin gilt die "Fahrschule" Toro Rosso als beinhartes Pflaster für Formel-1-Neulinge, die es in den Red-Bull-Nachwuchskader geschafft haben. Sebastien Buemi, Jaime Alguersuari oder Jean-Eric Vergne können sind nur einige Fahrer, die exemplarisch dafür stehen, wie gnadenlos die Mühlen bei der Talentschmiede mahlen können. Als in der vergangenen Saison Sebastian Vettel seinem Kindheitstraum Ferrari nachging, war für die Red-Bull-Verantwortlichen klar, dass das freiwerdende Cockpit für 2015 an Daniil Kwjat geht. Der ganz große Durchbruch blieb dem Russen allerdings bisher verwehrt.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat, Franz Tost, James Key, Jean-Eric Vergne

Franz Tost ist von den Qualitäten seines einstigen Schützlings überzeugt Zoom

Stattdessen hagelte es Kritik durch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko. Der unterstellte Kwjat und seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo nach dem Qualifying zum Grand Prix von Spanien sogar mangelnden Einsatz, als sich die Fahrer des A-Teams in der Startaufstellung hinter den Toro-Rosso-Piloten Carlos Sainz und Max Verstappen wiederfanden: "Paradoxerweise haben da die unerfahreneren Fahrer den besseren Job abgeliefert."

Rückendeckung erhielten Kwjat und Ricciardo umgehend von Teamchef Christian Horner. Nun schaltet sich auch Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ein. "Daniil ist ein hochtalentierter Fahrer und ich denke, dass ein weiteres Jahr bei Toro Rosso geholfen hätte, um ihn bestmöglich auf Red Bull vorzubereiten", so Tost gegenüber 'motorsport.com'. Zwar kämpft Red Bull 2015 nicht um die Weltmeisterschaft, geschweige denn um Rennsiege, doch das läge nicht an den Fahrern. Der unzuverlässige, Renault-betriebene Red Bull schränke die Fahrer in ihrer Trainingszeit ein, so auch Neuzugang Kwjat.

"Nichtsdestotrotz macht er einen ordentlichen Job", fährt Tost fort: "Es ist kein Problem seines Fahrstils, sein Hauptproblem war, dass er viele technische Probleme hatte. Er konnte das Auto nicht testen, da es sehr unzuverlässig war." So benötige es Fahrzeit, um das nötige Selbstvertrauen sowie das richtige Setup zu finden. Dass dies Kwjat gelänge, sei nur eine Frage der Zeit. Zuletzt hatte der 21-Jährige den Grand Prix von Monaco als Vierter beendet, eine Position hinter Teamkollege Ricciardo. In der Fahrerwertung liegt Kwjat auf Rang acht, einen Platz hinter Ricciardo, jedoch fehlen ihm auf den Australier derzeit 18 WM-Zähler (zu den Gesamtständen).


Ferrari und Red Bull: Showrun in Budapest

Laut Tost gelte für beide Fahrer, dass sie sehr fokussiert und hart arbeiteten. Obwohl Kwjat eher ruhig, Ricciardo eher gesprächig wirkt, glaubt Tost, dass die Fahrerkombination funktionieren kann: "Sie sehen von außen sehr unterschiedlich aus, aber ihr Verhalten, wenn sie mit den Ingenieuren am Tisch sitzen, ist sehr ähnlich."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt