• 03.05.2010 14:02

  • von Britta Weddige

Toro Rosso peilt Q3 an

Toro Rosso kommt mit Upgrades nach Barcelona und will die Jagd auf weitere Punkte eröffnen - Jaime Alguersuari endlich auf vertrautem Terrain

(Motorsport-Total.com) - Die bisherige Saison verlief für Toro Rosso nicht so erfolgreich, wie die Performance des STR5 es eigentlich zugelassen hätte. Das Team hat gerade einmal zwei Punkte auf dem Konto, die Jaime Alguersuari in Malaysia geholt hat. "Wir hätten bessere Ergebnisse holen können", räumt Teamchef Franz Tost ein.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari bestreitet in Barcelona seinen ersten Heim-Grand-Prix

Dass das bisher nicht geklappt hat, hat laut Tost mehrere Gründe. Zum einen hat das Team aufgrund von Zuverlässigkeitsproblemen manches Freitagstraining verpasst. Zum anderen kam auch noch Pech dazu: "Unsere Fahrer waren in den Rennen in Unfälle verwickelt - meistens unschuldig - was eine Zielankunft in den Punkten verhindert hat." Er ist aber zuversichtlich, dass Toro Rosso sein Punktekonto in Zukunft weiter aufstocken kann.#w1#

Das soll schon in Barcelona der Fall sein, wo die Mannschaft aus Faenza Upgrades für den STR5 im Gepäck hat, nämlich neue Lufteinlässe an den Bremsen und eine neue Motorenabdeckung. "Wir haben unser Paket schon in den vergangenen paar Rennen verbessert. Also hoffe ich, dass wir in Barcelona zum ersten Mal in dieser Saison mindestens einen Fahrer in Q3 bekommen, wenn wir alles richtig machen", benennt Tost die Zielvorgabe für den Spanien-Grand-Prix.

"Es ist wie bei den Fußballteams, die bei ihren Heimspielen auch einen Vorteil haben." Jaime Alguersuari

Gelingt der Sprung in Q3 nicht, dann sollen Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari in der Startaufstellung zumindest nach an den Top 10 dran stehen, "damit an diesem Wochenende weitere Punkte ein realistisches Ziel bleiben", so der Teamchef. "Beide Fahrer haben hier im Winter getestet. Und für Jaime ist es das Heimrennen und die erste Strecke in diesem Jahr, die nicht neu für ihn ist, sondern auf der er in den unteren Rennserien regelmäßig gefahren ist."

Lokalmatador Alguersuari fiebert seinem Heimrennen bereits entgegen. Für ihn ist es der erste Auftritt als Formel-1-Pilot vor heimischen Fans. "Ein wichtiger Faktor ist auch, dass dies in dieser Saison die erste Strecke ist, auf der ich schon gefahren bin. Das sollte mir das Leben ein bisschen einfacher machen", pflichtet der junge Spanier seinem Teamchef bei.

Von der Arbeit her gehe er Barcelona nicht anders an als die anderen Rennen, aber: "Da es mein Heimrennen ist, wird die Unterstützung der Fans aber doch einen kleinen Unterschied ausmachen. Es ist wie bei den Fußballteams, die bei ihren Heimspielen auch einen Vorteil haben."

Barcelona als Standortbestimmung

Der Circuit de Catalunya sei "eine schöne Strecke", so Alguersuari, "da sie eine gute Mischung aus langsamen, mittelschnellen und ganz schnellen Kurven bietet und technisch sehr anspruchsvoll ist. Kurven wie die blinde Kurve sieben sind sehr aufregend. Und es gibt ein paar Überholmöglichkeiten, vor allem die erste Kurve - so lange man gut aus der letzten Kurve kommt." Der Spanier sieht Barcelona auch als Standortbestimmung für die weiteren Rennen: "Auf dieser Strecke sind alle Bereiche des Autos gefragt, Aerodynamik, Mechanik und Motor. Deshalb wäre es ein gutes Zeichen für die restliche Saison, wenn der STR5 dort gut läuft."

"Ich glaube daran, dass ich viel besser sein kann." Sébastien Buemi

Teamkollege Buemi hofft darauf, dass in Barcelona für ihn die Wende kommt. Denn er kann sich nicht daran erinnern, schon einmal einen so schwierigen Saisonstart gehabt zu haben, was das Pech und technische Defekte angeht. In den ersten vier Rennen wurde er dreimal von anderen Fahrern von der Strecke befördert - jetzt hofft der Schweizer, dass es endlich aufwärts geht.

"Das Positive ist, dass das Auto definitiv konkurrenzfähig ist. Und ich bin recht zuversichtlich, dass wir in den nächsten Rennen Punkte holen können", so Buemi. "Jetzt muss uns nur noch das perfekte Wochenende gelingen, ohne Pech oder technische Probleme, da wir wissen, wie wichtig es ist, ein gutes Freitagstraining zu haben. Ich glaube daran, dass ich viel besser sein kann. Von daher freue ich mich sehr auf Barcelona, eine Strecke, die ich gut kenne. Ich bin davon überzeugt, dass wir dort ein gutes Rennen haben können."