Toro Rosso mit Renntempo noch nicht zufrieden

Nach dem ersten Trainingstag fehlt Toro Rosso noch die Konstanz und ein gutes Renntempo - Jean-Eric Vergne hat noch Mühe mit dem ihm unbekannten Kurs in Singapur

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Trainingstag in Singapur machte sich die Erfahrung von Daniel Ricciardo klar bemerkbar: Der "Aussie", der ein Faible für Stadtkurse hat und bereits im Vorjahr hier fuhr, war in beiden Trainings um rund eine Sekunde schneller als sein Teamkollege Jean-Eric Vergne. In der ersten Sitzung lief es für die Toro-Rosso-Piloten mit den Plätzen neun und 17 etwas besser als im Nacht-Training, als sich das Duo auf den Positionen 14 und 18 - übrigens auch das Tagesergebnis - einreihte.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Ricciardo war am ersten Trainingstag deutlich schneller Vergne Zoom

Ricciardo liegt in der Gesamtwertung 2,5 Sekunden hinter der Bestzeit von Sebastian Vettel, bei Vergne sind es 3,7 Sekunden. Beide Piloten genossen die Erfahrung auf dem vom Flutlicht taghell beleuchteten Marina Bay Circuit, wie der Mann aus "Down Under" bestätigt: "Es ist großartig, etwas anderes zu erleben. Jean-Eric und ich hatten nach dem ersten Training ein kurzes Gespräch, und wir waren uns einig, dass es Spaß macht."

Ricciardo: Rückschritt im zweiten Training

Ricciardo bestätigt das Bild der Zeitentabelle, dass man im zweiten Training etwas zurückfiel: "Ich habe das Gefühl, dass die erste Session besser lief als die zweite, und die Änderungen vor dem zweiten Freien Training bedeuteten, dass wir mit der Entwicklung der Strecke nicht mithalten konnten. Wir müssen daher darüber nachdenken, wie wir näher an die Top 10 herankommen können, wie es uns in der ersten Session gelungen ist."

"Wir müssen darüber nachdenken, wie wir näher an die Top 10 herankommen können." Daniel Ricciardo

Dadurch lässt er sich aber nicht entmutigen: "Am Freitag geht es darum, Dinge auszuprobieren - ob sie funktionieren oder nicht. Was die Reifen angeht, ist die Supersoft-Mischung um einiges schneller, aber die Soft-Mischung erwies sich bei den Longruns logischerweise als konstanter."

Vergne kämpft mit unbekanntem Kurs

Vergne, der sich im Simulator intensiv auf den Kurs vorbereitet hat, zeigt sich überrascht, wie anspruchsvoll das Layout ist: "Das ist mit Abstand die schwierigste neue Strecke, die ich in dieser Saison erlebt habe - mit so vielen Kurven und der Hitze. Ich habe die Erfahrung, bei Nacht auf einem Stadtkurs zu fahren, insgesamt genossen, aber zunächst habe ich auf dieser langen Runde sehr viele Fehler gemacht."

"Das ist mit Abstand die schwierigste neue Strecke, die ich in dieser Saison erlebt habe." Jean-Eric Vergne

Er erkennt aber Fortschritte: "Ich gewöhne mich daran, habe das Auto in einem Stück zurückgebracht und werde mich morgen verbessern. Insgesamt hat sich das Auto nicht schlecht angefühlt, also denke ich, dass wir es morgen ein bisschen verbessern können. Ich werde die Runde noch etwas besser lernen, und dann sollte am restlichen Wochenende noch mehr möglich sein."

Mekies fordert Fortschritte bei Renntempo

Chefingenieur Laurent Mekies war schon im Vorhinein bewusst, dass der Marina Bay Circuit eine größere Herausforderung für sein Team darstellen wird als Monza: "Wir mussten heute unser gesamtes Programm durchbringen, mussten viele Runden absolvieren, auch um unseren Fahrern - vor allem Jean-Eric, der zum ersten Mal hier ist - die Möglichkeit zu geben, auf diesem schwierigen Kurs einen Rhythmus zu finden. Zudem mussten wir bei der Balance des Autos einen Kompromiss zwischen Short- und Longruns finden."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Singapur


Auch der Samstag dürfte für Toro Rosso stressig werden, wie Mekies andeutet: "Wir haben immer noch viel Arbeit vor uns, denn obwohl es heute Momente gab, wo unsere Performance ansprechend war, konnten wir diese nicht konstant abrufen. Wir müssen dafür die Gründe finden, um vorwärts zu kommen."

Doch er erkennt auch positive Aspekte des Trainingstags: "Beide Autos liefen zuverlässig, und keiner unserer Jungs hat einen Fehler gemacht. Wir wissen, wie schwierig diese Strecke für die Fahrer sein kann. Wir haben ein paar neue Elemente am Auto überprüft, und wir müssen nun die Daten analysieren, um die Performance zu verbessern - vor allem bei Rennbedingungen am Sonntag."