Toro Rosso: "Langfristig zu den Topteams aufschließen"

Vorerst ist die Scuderia Toro Rosso eher ein B-Team von Red Bull, doch Teamchef Franz Tost will sich mit dieser Rolle nicht dauerhaft begnügen

(Motorsport-Total.com) - Die Scuderia Toro Rosso wurde von Red Bull gegründet, um für die hauseigenen Junioren weitere Fahrerplätze in der Formel 1 zu schaffen. Dass die Truppe eher als B-Team denn als eigenständiges Projekt angesehen wird, ist insofern nicht weiter verwunderlich. Teamchef Franz Tost tritt seinen neuen Job aber ungeachtet dessen mit hohen Ambitionen an.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost leitet im Auftrag von Red Bull als Teamchef die Scuderia Toro Rosso

Der Österreicher war zuletzt Logistikchef bei BMW und kennt aufgrund seiner Herkunft die alpenländische Achse um die Herren Dietrich Mateschitz, Helmut Marko, Niki Lauda und Gerhard Berger gut. Für den Job als Feldherr in der ehemaligen Minardi-Fabrik in Faenza ist er also bestens geeignet. Sein primäres Ziel ist zunächst natürlich, die Karrieren von Vitantonio Liuzzi, Scott Speed und Neel Jani in der Formel 1 zu festigen, doch danach will er auch Resultate sprechen lassen.#w1#

"In diesem Team gibt es viele fähige und motivierte Leute, die auf diese Chance brennen und auf eine erfolgreiche Zukunft hinarbeiten wollen", so Tost in einem Interview mit 'formula1.com'. "Kurzfristig ist unser Hauptziel, den STR01 rechtzeitig fertig zu bekommen. Wir werden intensiv testen, was für das Team neu ist. Mittelfristig möchten wir ein Team formen, das gut zusammenarbeitet. Um erfolgreich sein zu können, müssen wir eine Infrastruktur aufbauen. Dass wir langfristig zu den Topteams aufschließen wollen, muss ich nicht extra erwähnen."

McLaren-Mercedes-Chefdesigner Adrian Newey

Adrian Newey wird mit seinen Ideen auch die Scuderia Toro Rosso unterstützen Zoom

Auf einen intensiven technologischen Austausch zwischen Red Bull Racing in Milton Keynes und der Scuderia Toro Rosso muss Tost aber zunächst verzichten: "Unter den derzeitigen Regeln können die beiden Teams nicht so eng zusammenarbeiten, wie es eigentlich möglich wäre", meinte er. Dennoch könnte auch das B-Team von Stardesigner Adrian Newey profitieren: "Es wäre dumm, ihn angesichts all seiner Erfahrung nicht manchmal um Rat zu fragen."

Übrigens: Dass Red Bull derzeit damit beschäftigt ist, am Gelände des alten A1-Rings eine neue Grand-Prix-Strecke aufzubauen, führte zu Spekulationen, wonach dort das neue Hauptquartier der Scuderia Toro Rosso aufgeschlagen werden könnte. Tost dementierte aber die Existenz solcher Pläne: "Man kann solche Spezialisten kurzfristig in Österreich nicht finden", nannte er einen Grund, der gegen eine Fabrik in Spielberg spricht.