• 08.10.2002 10:47

  • von Fabian Hust

Top-Teams lehnen Strafgewichte ab

Wenig überraschend haben die Top-Teams Bernie Ecclestones Idee von Strafgewichten als nicht akzeptabel abgelehnt

(Motorsport-Total.com) - Wenig überraschend haben die beiden Top-Teams Williams und McLaren auf den Vorschlag von Bernie Ecclestone, überlegene Autos durch Strafgewichte einzubremsen, mit Ablehnung reagiert. Teamchef Frank Williams befürchtet, dass der Sport dadurch seine Charaktereigenschaften als Formel 1 verliert, wenn man derart in die Autos eingreift. Stattdessen sollte man lieber auf Strecken fahren, die mehr Überholmanöver ermöglichen, um die Rennen wieder spannender zu gestalten.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Managing Direktor bei McLaren)

Martin Whitmarsh lehnt das Anbringen von Zusatzgewichten ab

McLarens Managing-Direktor Martin Whitmarsh meinte gegenüber dem 'Guardian': "Ich kann die Bedenken angesichts der mangelhaft engen Rennen zurzeit verstehen, aber dies hängt hauptsächlich damit zusammen, dass Ferrari exzellente Arbeit verrichtet. Es ist die Aufgabe der anderen Teams, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um das Leistungsmanko gutzumachen und das werden wir tun. Niemand möchte Ferrari schlagen, nur weil sie an ihren Autos Zusatzgewichte tragen."

Auch Williams' Technischer Direktor Patrick Head kann an dem Vorschlag nichts Gutes finden: "Ich finde den Vorschlag, Ballast an ein Auto zu schrauben, geschmacklos. Das wäre doch so, als würde man Arsenal mit neun Leuten auf das Feld schicken wenn sie gegen Chelsea spielen oder Pete Sampras zwei Saiten von seinem Schläger entfernen, wenn er gegen Tim Henman spielt", so der Brite gegenüber der 'BBC'. "Das ist ein Schuss in das eigene Knie. Es ist Sache der anderen Teams, Ferrari nicht nur einzuholen sondern sie auch zu überholen und wir glauben, dass wir dies schaffen können."

Auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ist gegen Ecclestones Vorhaben: "Es gibt eine Kommission, die über solche Vorschläge entscheidet und ich hoffe, dass sie eine Entscheidung fällen, die dem Geist des Reglements entspricht. Man kann nicht einfach das beste Auto und das beste Team bestrafen, nur weil sie gewinnen." In Suzuka möchte sich FIA-Boss Max Mosley mit den Teams zusammensetzen und über die geplanten Modifikationen am Reglement sprechen.