• 02.01.2005 10:59

  • von Marco Helgert

Tony Purnell und das Qualifying

Red-Bull-Teamchef Tony Purnell hält an seinem Vorschlag, das Qualifying in Mini-Rennen auszutragen, weiter fest

(Motorsport-Total.com) - Die Streitigkeiten über die Durchführung der Qualifikationen in der Formel 1 dauern nun schon einige Zeit an. Mit dem Einzelzeitfahren war man 2003 noch halbwegs zufrieden, doch in diesem Jahr kommt Kritik von allen Seiten. 2005 sollen zwei Qualifyings im Einzelzeitfahren stattfinden, eines am Samstag und eines am Sonntag - mit aufaddierten Zeiten. Doch auch hier regt sich zum Teil vehementer Widerstand, sodass noch einige Änderungen folgen könnten.

Titel-Bild zur News: Tony Purnell

Tony Purnell hält an seiner Idee der Mini-Rennen fest

Tony Purnell, Teamchef bei Red Bull Racing, kam im Sommer mit einer eigenen Idee, die Befürworter und Gegner fand. Die Startaufstellung solle in Mini-Rennen ermittelt werden. Auf jeden Fall solle das Qualifying wieder interessanter werden. "Die Öffentlichkeit liebt es, wenn Michael Schumacher sich schlecht qualifiziert hat, denn dann besteht ein Interesse", wird Purnell von 'AtlasF1' zitiert. So könnte der Weltmeister außerdem zeigen, dass er der beste Fahrer ist.#w1#

"Ich sage nicht, dass das Qualifying das Allheilmittel ist, ich wollte nur eine Idee einwerfen, die für Unterhaltung sorgt", fuhr er fort. Doch eine Einigung in diesem Bereich fällt schwer, denn gerade die kleinen Teams wollen am Einzelzeitfahren festhalten, da sie dadurch eine berechenbare TV-Präsenz bekommen. Bis zum Saisonstart in Melbourne wird es daher noch intensive Gespräche geben.

Noch keine Einigung in Sicht

Purnell verweist im Vorfeld auf die Saison 2003. "Wir hatten ein Treffen der Formel-1-Kommission und wir beschlossen, einige Vorschläge öffentlich zu machen, um Reaktionen der Fans und Journalisten zu sammeln. Darauf basierend wollten wir entscheiden", erklärte er. Zu welchem Ergebnis die Verhandlungen in diesem Jahr führen werden, ist jedoch völlig offen.

Es kursieren einige Vorschläge für ein neues Qualifyingsystem, doch keiner davon kann eine Mehrheit an sich binden. "Bernie Ecclestone hat eine feste Ansicht über das Qualifying, auch ich", so Purnell, der seine Idee der Mini-Rennen weiter hochhält. "Ich dachte es wäre eine gute Idee, und bisher hat mir auch niemand erklärt, dass sie schlecht sei."

"Die einzige konstruktive Kritik bisher war, dass es teurer werden könnte, weil es mehr Unfälle geben wird", fuhr er fort. Dabei ist die Idee eines Rennens für die Qualifikation nur für die Formel 1 neu. In der DTM kam bis 1992 ein gemischtes System zum Einsatz. Die besten Piloten des Trainings absolvierten ein Einzelzeitfahren um die vorderen Startpositionen, der Rest fuhr ein Qualifikationsrennen, um die weiteren Startplätze zu bestimmen. Angesichts der limitierten Laufleistung der Motoren wäre dies in der momentanen Formel 1 aber so nicht möglich.