• 02.01.2005 09:50

  • von Marco Helgert

Honda: Mehr als nur Motorenlieferant

Mit dem Erwerb von Anteilen am BAR-Team möchte Honda auch demonstrieren, dass sie zum eigenen Formel-1-Engagement stehen

(Motorsport-Total.com) - 1964 bereitete Honda alles auf den Formel-1-Einstieg vor. Auch wenn man schon damals Hilfe bei der Entwicklung des Chassis benötigte - die Japaner erwarben zu Anschauungszwecken Chassis von Cooper -, so versuchte man es mit Eigenentwicklungen. Der große und durchschlagende Erfolg blieb jedoch aus. Erst in den 80er Jahren, mit dem zweiten Anlauf, änderte sich das.

Titel-Bild zur News: Hondas Motorsport-Präsident Shoichi Tanaka

Hondas Motorsport-Präsident Shoichi Tanaka: Honda möchte Zeichen setzen

Über den Umweg des Spirit-Teams kam man als Motorenlieferant zurück in die Formel 1. Der nachfolgende Erfolg war beeindruckend: Die Konstrukteurstitel 1986 bis 1991 gingen an die Japaner. Nach dem Ausstieg blieb man mit Mugen mit einem Bein in der Formel 1, doch der Wiedereinstieg im Jahr 2000 war der Auftakt für eine schwere Zeit. Auch die Konzentration auf nur ein Team brachte kurzfristig keine Wende.#w1#

Regelmäßig musste Honda Motorenschäden verkraften, auch in der abgelaufenen Saison verabschiedeten sich einige Triebwerke mit intensiven Rauchzeichen. Doch der Aufwärtstrend ist nicht zu verkennen. Immerhin konnte das BAR-Honda-Team 2004 in der Konstrukteursmeisterschaft auf den zweiten Rang nach vorne stoßen.

"Möchten zeigen, dass wir zum Team stehen"

Nun kommt hinzu, dass Honda 45 Prozent des BAR-Teams übernommen hat. Die Japaner stellen sich demonstrativ hinter das eigene Formel-1-Engagement. Mit der Teilübernahme möchte man zeigen, dass man sich gegenüber der Formel 1 und dem BAR-Team verpflichtet fühlt. Gerüchte über einen baldigen Ausstieg sollen im Keim erstickt werden.

"Wir möchten zeigen, dass wir zum Team stehen", erklärte Hondas Motorsport-Präsident Shoichi Tanaka der Zeitung 'The People'. "Wenn wir nur Motorenausrüster wäre, so könnten einige Leute denken, wir könnten das Team einfach so verlassen. Daher wollten wir zeigen, dass wir uns verpflichtet fühlen, BAR in ein Weltmeisterteam zu verwandeln."

Ein Fragezeichen steht jedoch noch hinter der Leistungsfähigkeit der neuen Motoren, denn die neuen Regeln beeinflussten auch die Triebwerksentwicklung. "Erst, wenn wir in Australien auf die Strecke gehen, werden wir bescheid wissen", so der Japaner. "Wir wissen, dass wir uns motorenseitig verbessert haben - noch stärker als im vergangenen Jahr. In der abgelaufenen Saison waren McLaren und Williams weg vom Fenster, es wird interessant werden, ob wir dennoch weiterhin vor ihnen bleiben können."