Toet pocht auf Mitspracherecht der Teams
BMW Sauber F1 Team Chefaerodynamiker Willem Toet hofft, dass die Rennställe in die Neugestaltung der Aerodynamik von der FIA konsultiert werden
(Motorsport-Total.com) - 2009 soll nach Wunsch von FIA-Präsident Max Mosley eine weitere Stufe der großen Formel-1-Reform gezündet werden - mit einer signifikanten Beschneidung der Aerodynamik, um die Kurvengeschwindigkeiten zu reduzieren und Überholmanöver zu vereinfachen. Möglichkeiten, wie dies erreicht werden könnte, stehen schon jetzt zur Diskussion.

© McLaren
Die Aerodynamik ist weiterhin eines der heißesten Themen in der Formel 1
Bisher wurde von der FIA vor allem das CDG-Konzept forciert, welches über einen zweigeteilten Heckflügel den Abtrieb reduzieren soll. Allerdings konnten die von 'AMD' errechneten Simulationsdaten bei Praxistests im Windkanal nicht erreicht werden, so dass es im Moment nicht so aussieht, als würde der CDG-Heckflügel je eingeführt werden. Stattdessen wollen sich die Teams mit ihren eigenen Ideen einbringen.#w1#
Lässt das CDG-Konzept Schlupflöcher zu?
Willem Toet, Chefaerodynamiker des BMW Sauber F1 Teams, sieht nämlich die Gefahr, dass ein allzu einfaches Aerodynamikreglement dazu führen könnte, dass Grauzonen entstehen und genutzt werden: "Mein erstes Interesse muss mein Team sein. Ich muss mich um die Performance kümmern", erklärte er gegenüber 'autosport.com'. "Wenn ich also das Gute am CDG-Konzept irgendwie wettmachen kann, um das Auto schneller zu machen, dann habe ich keine Wahl."
Der Niederländer ist daher der Ansicht, dass alle Teams gemeinsam mit der FIA einen wasserdichten Vorschlag ausarbeiten sollten: "Die Regeln müssen mit Leuten wie mir oder Willy Rampf besprochen werden, um vernünftige Ideen zu finden, die von den Teams nicht durch Details in ihren Grundsätzen erschüttert werden", stellte er klar. Sprich: Potenzielle Grauzonen sollen von den Aerodynamikern selbst von vornherein eliminiert werden.
Teams wollen die FIA unterstützen
"Was die FIA braucht - und jeder weiß das -, ist Forschung, um das Überholen zu verstehen", fuhr er fort. "Die FIA studierte es mathematisch und die Hersteller kamen zusammen und führten einige Windkanalstudien durch. Beide Gruppen haben einige wahre Argumente. Die FIA spricht jetzt in der Technischen Arbeitsgruppe darüber, diese Argumente zusammenzubringen und genaue Forschungen zu organisieren, was ich sehr willkommen heiße."
Wichtig sei eine sorgfältige Lösung des Überholproblems vor allem deswegen, weil sich eine Mehrheit der Fans mehr Überholmanöver in der Formel 1 wünscht - und eben deswegen sollten FIA und Teams laut Toet an einem Strang ziehen: "Wenn die Popularität der Formel 1 nachlässt, verlieren wir alle unsere Arbeit, dann dürfen wir alle nicht mehr mit unseren Spielzeugen spielen. Wir alle wollen eine gesunde Formel 1 - es ist einfach besser mit besserem Racing."

