Todt wünscht sich einen fairen Wahlkampf
Jean Todt reagiert auf die Vorwürfe, wonach er mit seiner Lebensgefährtin Michelle Yeoh auf Kosten der FIA auf Stimmenfang gewesen sei
(Motorsport-Total.com) - Kaum steht endgültig fest, dass FIA-Präsident Max Mosley im Oktober nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren wird, schon balgen sich die potentiellen Nachfolger des britischen Juristen um die Vorherrschaft in den Medien.

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Jean Todt und Michelle Yeoh statteten der Formel 1 2009 schon einen Besuch ab
Sowohl Ari Vatanen als auch Jean Todt bewerben sich um das Amt des obersten Vorsitzenden des Automobil-Weltverbandes, doch schon zu Beginn des Stimmenfangs spielen nicht nur sportpolitische Themen eine Rolle - Vatanen befürchtet eine Benachteiligung.#w1#
Der finnische Ex-Rallye-Pilot äußerte in dieser Woche Bedenken, ob der Wahlkampf bis Oktober tatsächlich fair ablaufen könnte. Vatanen stört sich daran, dass der scheidende Präsident den Mitgliederklubs der FIA Todt als Nachfolger empfohlen hat und vermutet darüber hinaus, dass die FIA dem Franzosen bei dessen Wahlkampf finanziell unter die Arme greift - letzteres wurde inzwischen von mehreren Seiten vehement dementiert.
Nun meldet sich auch der ehemalige Ferrari-Teamchef zu Wort und plädiert für eine "saubere" Kampagne: "Es sind noch drei Monate bis zur Wahl des neuen FIA-Präsidenten. Diese Zeitspanne beschert den Mitgliedern der FIA eine wichtige Gelegenheit, sich Gedanken über die Errungenschaften des Weltverbandes, seine künftigen Ziele und seine Herausforderungen zu machen, bevor sie eine Wahl treffen müssen", erläutert Todt.
"Ich hoffe darauf, dass alle Kandidaten ihre Wahlkampagnen mit Würde bestreiten und es vermeiden, die Themen auf eine persönliche Ebene zu transferieren oder sich darin hervortun, falsche Behauptungen in die Welt zu setzen", sagte Todt - und verwies damit direkt auf die jüngsten Äußerungen seines bislang einzigen Konkurrenten, der nicht zuletzt auch das Engagement von Todts Lebensgefährtin Michelle Yeoh in Frage stellt.
Gemeinsam mit der Schauspielerin hatte Todt einige Termine rund um den Globus wahrgenommen und dadurch Argwohn erregt: "Ich bin sehr stolz auf die freiwillige Arbeit von Michelle Yeoh, die sie als globale Botschafterin für die 'Make Roads Safe' Kampagne leistet", verteidigt Todt den Einsatz des ehemaligen Bond-Girls. "Wer sich einen genauen Eindruck von ihrer Rolle machen will, dem sei nahe gelegt, sich den Film 'Turning Point' anzusehen."
"Dabei kann sich jeder selbst davon überzeugen, welchen Beitrag sie zur Verbesserung der weltweiten Straßenverkehrssicherheit leistet", meint das frühere Oberhaupt des Ferrari-Teams und verleiht abschließend noch einmal seiner Hoffnung auf einen fairen Wahlkampf Ausdruck: "Ich wünsche mir sehr, dass künftig alle beim Thema bleiben können und die Integrität dieses demokratischen Prozesses respektieren werden."

