• 16.08.2004 15:02

  • von Marco Helgert

Todt: Wir wollen weiterhin siegen

Für Ferraris Rennleiter Jean Todt gibt es keinen Grund, sich in den kommenden Rennen zurückzuhalten

(Motorsport-Total.com) - Die Genugtuung war Ferrari-Rennleiter Jean Todt deutlich anzusehen. Der Schmach aus dem vergangenen Jahr, als Michael Schumacher in Ungarn vom siegreichen Fernando Alonso überrundet wurde, ist vergessen. Ferrari war auf dem Hungaroring eine Klasse für sich, kein Konkurrent konnte den "Roten" auch nur annähernd gefährlich werden.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt (mit Hirohide Hamashima) freut sich: Bridgestone konnte zulegen

"In diesem Jahr hat Ferrari, und auch Bridgestone und Michael, so klar dominiert, dass die Rennen Ungarn 2003 und 2004 zwei völlig verschiedene Rennen waren", so Todt. Dabei kam der Erfolg nicht überraschend. "Wir wussten, dass wir in Budapest konkurrenzfähig sein würden, das haben wir dann bereits am Freitagmorgen bewiesen."#w1#

"Dabei geht es einfach darum, in die richtige Richtung zu arbeiten", fuhr der Franzose fort. "Darauf arbeiten wir hin und wir haben das Problem verstanden, warum wir nicht konkurrenzfähig genug waren, auch wenn es hauptsächlich ein Reifenproblem war." Ohnehin habe Bridgestone einen großen Anteil am Ungarn-Erfolg. "Bridgestone hat gut gearbeitet. Sie haben uns geholfen, so konkurrenzfähig zu sein."

Dabei konnte man zur Saisonmitte den Eindruck bekommen, die Konkurrenz hole Ferrari auf, doch der Abstand erscheint nach dem Ungarn-Grand-Prix größer als jemals zuvor. Gerade bei den Reifen gab es einen großen Schritt nach vorne. "Das stimmt, aber das heißt nicht, dass es in Spa oder Monza ähnlich laufen wird. Es ist immer eine neue Herausforderung."

Und trotz der großen Überlegenheit Ferraris fürchtet Jean Todt die Konkurrenz. "Auch wenn wir wissen, dass wir ein gutes Paket haben, so wissen wir von den anderen, dass sie alles versuchen werden. Sie hassen es, uns vorne zu sehen. So wie wir es hassen, wenn sie vorne sind. Genau das macht den Wettbewerb aus."

Doch die Konkurrenz bekommt auf der Strecke zumeist nur die Heckansicht des Ferraris zu Gesicht, obwohl die Ressourcen der anderen Top-Teams mehr versprechen. "Das Geheimnis (für den Erfolg; d. Red.) sind die Leute und Partner. Jeder hat Partner und gute Leute im Unternehmen. Vielleicht ist es die Art, wie wir damit umgehen. Jede Firma hat einen eigenen Managementstil, dabei versucht jeder, das Beste zu erreichen."

Der Konstrukteurstitel ist sicher, der Fahrertitel nur noch von Michael Schumacher oder Rubens Barrichello zu erreichen - ein Zurücklehnen wird es aber nicht geben. "Ich bin nie entspannt, das liegt in meiner Natur. Aber die anderen werden wie verrückt versuchen, uns zu bezwingen. Und wir werden kämpfen, damit wir sie weiterhin schlagen", so der Franzose. Vielleicht träumt auch Jean Todt von 17 Siegen in 18 Rennen ...