• 03.04.2005 11:45

Todt: "Wir hoffen, Alonso bei uns zu haben"

Ferrari-Rennleiter Jean Todt verrät, dass man sich bemüht, Renault-Star Fernando Alonso nach Maranello zu holen

(Motorsport-Total.com/sid) - Läuft alles nach Plan, wird Fernando Alonso schon bald Michael Schumachers Nachfolger bei Ferrari. Denn die Italiener sehen den schnellen Spanier als ersten Anwärter auf die Thronfolge des siebenmaligen Weltmeisters, dessen Vertrag Ende 2006 ausläuft. Das erst 23 Jahre alte Supertalent Alonso soll vergangenen Sommer bereits eine Option bei den "Roten" unterschrieben haben.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso soll bei Ferrari Nachfolger von Michael Schumacher werden

"Wir haben keinen Vorvertrag mit Ferrari und momentan auch keine speziellen Offerten. Aber die Formel-1-Welt ändert sich sehr schnell, und natürlich hören wir uns die besten Angebote an, wenn die Zeit dafür reif ist", erklärte Alonsos Manager Luis Garcia Abad dem 'sid'. Dementis klingen anders, zudem nahm Bernie Ecclestone den derzeit schnellsten Fahrer der Königsklasse beim Großen Preis von Bahrain wieder mal zur Seite. Kurz zuvor hatte der Formel-1-Chef erzählt, den Mann aus dem blauen Renault in den knallroten Ferrari lotsen zu wollen.#w1#

"Der beste Pilot der Welt ist im Augenblick Alonso (neben Michael Schumacher)", erklärte Ferrari-Teamchef Jean Todt in einem Interview der spanischen Zeitung 'ABC' und bestätigte das heftige Interesse: "Wir hoffen, Alonso in Zukunft bei Ferrari zu haben - aber das hängt von einer Reihe von Umständen ab." Vor allem von Michael Schumacher selbst, der "noch sehr viel Spaß am Fahren" hat und vielleicht auch nach 2006 weiter für Ferrari fahren will. Und Alonso will nicht als Nummer 2 zum Weltmeisterteam wechseln.

Deshalb hält sich der Lockenkopf auch seinen angeblich mit vier Millionen Euro Jahresgehalt dotierten Platz bei Renault warm. "Im Moment ist Fernando bei Renault sehr glücklich. Der Vertrag läuft zwar Ende 2005 aus, aber wenn er gut fährt, wird er durch eine Option um ein Jahr verlängert", berichtet Abad.

Damit könnte Alonso Ende 2006 zu Ferrari wechseln, falls Schumacher seinen Vertrag nicht verlängert. Wenn Schumi schon nach dieser Saison Schluss macht, besteht ebenfalls die Chance auf den Wechsel. Alonso: "Für mich ist das Wichtigste, dass ich irgendwann Weltmeister werde."

Schumacher hält Alonso neben dem Finnen Kimi Räikkönen für einen künftigen Champion: "Er macht einen grandiosen Job, deshalb steht er ganz oben." Falls der Junge aus der nordspanischen Provinz ("Schumacher ist ein großer Fahrer") schon dieses Jahr Weltmeister wird, wäre er der jüngste Triumphator aller Zeiten.

Alonso stand schon als jüngster Fahrer der Historie zum ersten Mal auf dem Siegerpodest und gewann 2003 in Ungarn mit 22 auch als jüngster Pilot sein erstes Formel-1-Rennen. Schon als Dreijähriger hatte er seine Rennkarriere begonnen, mit Klötzen unter den Sohlen zum Erreichen der Pedale.

Inzwischen hat er sieben Privatsponsoren und wurde nach seinem Sieg in Malaysia persönlich von König Juan Carlos angerufen. Nur ein Zeichen für die "Alonsomania" in Spanien, die den neuen Sporthelden manchmal um die Sicherheit fürchten lässt. "Als Michael Weltmeister im Benetton wurde, musste er Deutschland verlassen", sagt Abad und sieht Parallelen zu Schumacher.