• 23.09.2010 13:56

  • von Stefan Ziegler

Todt: "Stallregie ist so alt wie der Motorsport"

FIA-Präsident Jean Todt verteidigt den Kurs des Automobil-Weltverbandes, wonach die Regeln in Bezug auf Teamorder präzisiert werden sollen

(Motorsport-Total.com) - Ferrari sorgte wieder einmal für Schlagzeilen in der Formel 1: Beim Großen Preis von Deutschland ließ Felipe Massa seinen Teamkollegen Fernando Alonso an erster Stelle liegend vorbei, damit dieser das Rennen für sich entscheiden konnte. Die Stewards hielten diesen Vorgang für eine nicht erlaubte Stallregie und belangten Ferrari umgehend mit einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 US-Dollar.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

FIA-Präsident Todt spricht sich weder für noch gegen Stallregie in der Formel 1 aus

Weitere Sanktionen folgten nicht, obwohl sich der Weltrat der FIA in seiner Sitzung im September noch einmal ausführlich mit den Vorgängen von Hockenheim auseinander setzte. Stattdessen will sich der Automobil-Weltverband nun um eine Klarstellung der Regeln bemühen, um solche Szenarien in der Zukunft zu vermeiden. Eben dies wird FIA-Präsident Jean Todt nun als Bevorzugung angekreidet.#w1#

Dem Franzosen wird nachgesagt, er habe den Kurs der FIA in dieser Angelegenheit bewusst bestimmt, weil er früher lange Zeit selbst bei Ferrari tätig gewesen sei. Gegenüber dem argentinischen 'Clarin' entgegnet Todt nun: "Das ist doch albern. Als ich noch bei Peugeot und Ferrari war, verhielt es sich nicht anders. Jetzt bin ich der Präsident der FIA und gebe mein Bestes für diese Organisation."¿pbvin|512|3127|inside|0|1pb¿

"Und zwar unabhängig von den speziellen Interessen anderer Leute", stellt der Franzose heraus, der bei der Anhörung vor dem Weltrat übrigens auf eigenen Wunsch nicht zugegen war - um seine neutrale Haltung zu verdeutlichen. "Ich bin nicht für und auch nicht gegen Teamorder", sagt Todt einige Wochen nach dem Urteil von Paris. "Es kommt einfach auf die jeweilige Situation an."

"Stallregie ist so alt wie der Motorsport", meint der ehemalige Ferrari-Teamchef. "Nachdem, was in Deutschland um Alonso und Massa vorgefallen ist, wurde dieses Thema halt wieder auf den Tisch gebracht und einem Komitee vorgelegt, das die Regeln präzisieren soll. Die Idee dahinter ist, dass man herausfindet, was am besten und transparentesten wäre", gibt Todt abschließend zu Protokoll.