• 25.05.2004 09:44

  • von Fabian Hust

Todt: "Damit kann man sich nur schwer abfinden"

Jean Todt hadert mit dem Zwischenfall im Tunnel, mit den Streckenbedingungen und lobt die Arbeit von Jarno Trulli und Renault

(Motorsport-Total.com) - "Enttäuschung" war jenes Wort, das Ferrari-Rennleiter Jean Todt nach den 78 Runden von Monte Carlo über die Lippen huschte. Natürlich war der Franzose wenig begeistert darüber, dass sein Fahrer Michael Schumacher in Führung liegend in die Leitplanken krachte: "Als Michael sein Auto gerade auf den Neustart vorbereitete, wurde er von Montoya berührt, was ihn in einen Rutscher zwang und seinen Frontflügel beschädigte, weswegen er leider aufgeben musste", so der Franzose, für den die Frage, wie er sich denn fühle, ziemlich überflüssig war: "Was erwarten sie denn? Wenn das Safety Car auf der Strecke ist, dann ist es normal, dass die Fahrer ihre Fahrer auf den Neustart des Rennens vorbereiten. Genau während dieser Vorbereitung fand der Unfall statt."

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Todt hofft, dass man auf dem Nürburgring auf die Siegerstraße zurückkehrt

"Es ist ein Unfall, mit dem man sich nur schwer abfinden kann, aber das ist Teil des Rennsports", so der 58-Jährige weiter. "Auf der einen Seite hatten wir einen absolut sensationellen Start in die Saison und hofften, dass dies beim Monaco-Grand-Prix so weitergehen würde, aber aufgrund der zahlreichen Zwischenfälle war dies nicht möglich. Wir müssen nun die verschiedenen Ereignisse analysieren, um uns auf den kommenden Grand Prix in einer Woche - den Europa-Grand-Prix - so gut wie möglich vorzubereiten, damit wir unser bevorzugtes Programm wieder aufnehmen können, und das heißt, Rennen zu gewinnen."#w1#

Ferrari hatte Probleme mit der Strecke

Auch wenn Jarno Trulli in Monaco unangreifbar war, war Todt mit der Leistung des Autos im Rennen grundsätzlich zufrieden, dennoch hatte man so seine Probleme: "Renault war stärker, denn sie haben gewonnen, aber wir waren noch in der Lage, mit ihnen zu kämpfen. Sie haben ein sehr gutes Auto, eine gute Balance, vielleicht ein sehr gutes Paket für das Rennen in Monte Carlo. Wir hatten das Gefühl, dass wir während dem Rennen vielleicht ein wenig schneller hätten sein können, aber auf der Strecke, bei den Temperaturen, mit dem Gummi, der mehr und mehr auf der Strecke lag, waren wir wohl nicht so schnell, wie wir das erwartet hatten."

Todt hatte an die Strategie geglaubt

Natürlich sind die Ansprüche zu groß, als dass man mit dem dritten Platz von Rubens Barrichello zufrieden sein könnte: "Es ist eine besondere Strecke, aber ich denke, dass wir eine Strategie hatten, die es uns erlaubt hätte, konkurrenzfähig zu sein. Leider haben uns die Zwischenfälle daran gehindert, diese Strategie zu zeigen. Monte Carlo war also nicht das beste Rennen der Saison von Ferrari, trotz des dritten Platzes von Rubens Barrichello."

Der Unfall von Michael Schumacher kam in den Augen von Todt jedenfalls nicht durch die besonderen Bedingungen des Stadtkurses zustande: "Wir wissen, dass Monte Carlo ein sehr spezifischer Kurs ist und ich denke, dass wir das akzeptieren. Monte Carlo sorgt für große Faszination, der Kurs ist ein echter Schatz im Motorsport, der Formel 1 und das ist definitiv eine positive Sache. Es gibt ein paar negative Aspekte und er ist komplizierter als jeder andere Kurs. Damit will ich sagen, dass man den Organisatoren einen großen Dank aussprechen muss, denn sie haben mit der neuen Boxengasse, den Garagen und so weiter tolle Arbeit geleistet. Sie geben ihr Bestes."

Dicke Portion Lob für Trulli und Renault

Auch Sieger Jarno Trulli erhält vom Ferrari-Rennleiter Lob ausgesprochen: "Er hat seinen Sieg verdient, denn er hat sich gut qualifiziert, fuhr ein perfektes Rennen und hat es gewonnen. Man kann ihm also nur gratulieren, dies ist eine Belohnung für einen sehr guten Fahrer. Er ist ein sehr schneller Fahrer, sehr talentiert, kein Selbstdarsteller und hat den Erfolg des Wochenendes auf jeden Fall verdient. Er war von Anfang an schnell. Er fuhr eine sehr starke Runde im Qualifying, also verdient er den Erfolg. Ich denke, dass wir sicherlich sagen können, dass Renault einen bemerkenswerten Saisonstart gehabt hat. Sie haben alle Rennen mit Trulli beendet, sie fielen mit Alonso wegen eines Unfalls aus, das bedeutet, dass sie ein konkurrenzfähiges und zuverlässiges Auto haben."