• 10.02.2002 15:09

  • von Fabian Hust

Ticketvorverkauf in Malaysia läuft extrem schlecht

Landsmann Alex Yoong hat bisher nicht wie erhofft als Zugpferd für das Formel-1-Rennen in Malaysia gewirkt

(Motorsport-Total.com) - Von den derzeit Rennkalender der Formel-1-Weltmeisterschaft verankerten Strecken gehört der Sepang Circuit in Malaysia, wo die Formel 1 1999 zum ersten Mal gastierte, zweifelsohne zu den modernsten und auch schönsten Strecken. Während die Fahrer zum einen die Herausforderungen auf dem abwechslungsreichen, 5,542 Kilometer langen Kurs mögen, haben die Zuschauer an den TV-Geräten zu Hause, sowie die Fans vor Ort, vor allem die Strecke wegen ihrer interessanten Streckenführung, den guten Tribünen, der umgebenden Infrastruktur und natürlich wegen der bislang immer spannenden Rennen lieb gewonnen.

Titel-Bild zur News: Sepang International Circuit

Gewohntes Bild in Malaysia: Beinahe leere Tribünen

In den Genuss, das Rennen der Königsklasse im eigenen Land vor Ort verfolgen zu können, sind bislang aber nur wenige Einheimische gekommen, denn auf Grund hoher Eintrittspreise und eines fehlenden Fahrers aus dem eigenen Land schauten sich die Malaien bislang den Grand Prix lieber im Fernsehen an und nahmen dafür auch in Kauf, dass sie das Event nicht live schauen konnten, denn die Veranstalter hatten zuletzt zu dem Trick gegriffen, die wahren Fans zum Ticketkauf zu bewegen indem man das Rennen zeitversetzt im Fernsehen ausstrahlte.

Seit Alex Yoong beim KL Minardi-Asiatech-Team ein Cockpit fand und bei den Grand Prix in Italien, Amerika und Japan seine ersten drei Rennen in der prestigeträchtigsten Motorsportserie der Welt bestritt, ist aber auch das Interesse im eigenen Land größer geworden. Die Veranstalter hatten gehofft, dass man für den am 17. März 2002 stattfindenden Grand Prix erstmals 100.000 Besucher vor Ort begrüßen darf. Die vom Deutschen Hermann Tilke entworfene Strecke bietet insgesamt über 130.000 Besuchern die Möglichkeit das Rennen von den Tribünen zu verfolgen, was aufzeigt, dass noch genug Potenzial in punkto Kapazitäten vorhanden ist.

Da auf Grund der Zeitverschiebung, der Reisestrapazen und des für Europäer ungewohnten feucht-warmen Klimas kaum Fans aus der EU nach Malaysia reisen, setzen die Organisatoren auf Besucher aus dem asiatischen Raum. Damit das vierte Formel-1-Rennen auf dem nahe Kuala Lumpur gelegenen Kurs nicht nur aus sportlicher Sicht wieder ein Höhepunkt wird, sondern sich auch finanziell auszahlt, veranstaltete man sogar eine Roadshow, bei der man Besucher aus Hong Kong, Thailand, China, Indonesien und Taiwan den Besuch des Formel-1-Rennens schmackhaft machen will.

Doch bisher haben auch die asiatischen Neulinge Takuma Sato und Toyota nichts bewirken können. Wie schon im letzten Jahr läuft auch dieses Mal der Ticketvorverkauf äußert schleppend. Der Streckenbetreiber hat bekannt gegeben, dass man bisher lediglich 20.000 der geplanten 100.000 Tickets verkaufen konnte. Dass die Quote der ortsansässigen Zuschauer die in den letzten Jahren erreichte 13-Prozent-Hürde übersteigen wird, gilt unter Experten als fraglich. Vermutlich wird auch in dieser Saison das Rennen vor beinahe leeren Tribünen stattfinden müssen.