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Thema Regenreifen: McLaren drängt auf Veränderungen
Die Pirelli-Regenreifen der Generation 2012 kommen nur langsam auf Temperatur - McLaren wünscht sich für die kommende Saison Nachbesserungen bei den Gummis
(Motorsport-Total.com) - Die Pirelli-Reifen der Generation 2012 bereiten den Teams schon die gesamte Saison über Kopfzerbrechen. Ist es bei Trockenheit vor allem das unberechenbare Verhalten hinsichtlich der Haftung und die Frage, wann die Pneus im Rahmen des berühmten Temperaturfensters am besten funktionieren, so steht bei Regen stets das Aufwärmverhalten im Mittelpunkt der Diskussionen.

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Bei McLaren würde man für die Saison 2013 gern andere Regenreifen sehen Zoom
McLaren-Technikchef Paddy Lowe lässt am Rande des Grand Prix von Belgien, wo der erste Trainingstag nahezu komplett ins Wasser fiel, durchblicken, dass man sich bei den "Chrompfeilen" Nachbesserungen seitens Pirelli wünscht. "Was die Regenreifen betrifft, so hätten wir gern einen Reifen, der schneller auf Temperatur kommt als der aktuelle", sagt Lowe und führt an: "Dieses Problem beschäftigt aktuell die meisten Teams. Bei den Intermediates verhält es sich ähnlich. Es wäre sicherlich besser, Reifen zu haben, die auch bei niedrigeren Betriebstemperaturen funktionieren - nicht nur für uns, sondern für den Sport generell."
Mit den Slicks hingegen ist man bei McLaren auf einmal zufrieden, seitdem die seit Hockenheim am MP4-27 verbauten Upgrades einen schonenderen Umgang mit den italienischen Gummis zulassen. "Was die Trockenreifen betrifft, so haben wir angeregt, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist", spricht Lowe entsprechende Unterhaltungen mit Pirelli an und stellt heraus: "Die aktuellen Reifen sorgen für jede Menge Spektakel. Natürlich ist es herausfordernd. Was uns betrifft, so haben wir aber keinen speziellen Wunsch, der da heißt, dass die Reifen beispielsweise länger halten sollten. Es gut, wenn es viele Boxenstopps und eine entsprechende Strategievielfalt gibt."
"Pirelli treibt die Entwicklung der Reifen weiter voran und holt sich in diesem Zusammenhang den Input der Teams", lobt der Technikchef von McLaren. "Bis jetzt haben sie aber noch nicht verlauten lassen, welche Rückschlüsse sie aus unseren Anregungen gezogen haben und in welche Richtung genau die Entwicklung der zukünftigen Reifen gehen wird."
Zurückhaltung bei Pirelli

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Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery lässt sich nicht in die Karten schauen Zoom
Auf Seiten von Pirelli gibt man sich bedeckt. "Wir werden in ein paar Tagen in Barcelona testen, nachdem wir ursprünglich Anfang August in Monza hätten testen sollen, wozu es dann aber nicht kam", sagt Paul Hembery und versichert: "So oder so sind wir mit dem Testplan zufrieden. Wir erhalten von allen Seiten großartige Unterstützung. Bisher haben wir all das, was wir uns vorgenommen hatten, auch erreicht."
Der Pirelli-Motorsportchef merkt jedoch an: "Wir laufen noch immer einem Test im Nassen hinterher. Mit den Regenreifen sind wir gut aufgestellt. Wir stehen einer Situation gegenüber, in der wir im Nassen mehr Grip vorfinden sollten. Es geht in die Richtung, dass die Reifen mehr verzeihen und die Fahrer progressiver mit der Situation umgehen können."
"Bei den Intermediates hat sich nichts verändert", so Hembery. "Das ist der schwierigste Reifen für uns. Die Teams mögen es, wenn sie mehr für nasse Bedingungen geeignet sind. Das liegt aber mehr daran, dass der Regenreifen sehr flexibel sein muss. Du musst dich dafür entscheiden, ob der Intermediate immer funktionieren soll oder nicht. Das ist wie in Spa oder Silverstone, wo der halbe Kurs nass und der halbe Kurs trocken sein kann - das ist für die Reifen ein Albtraum. Im Moment sind wir ziemlich glücklich damit, wie die Reifen funktionieren."

