• 16.10.2008 10:19

  • von Roman Wittemeier

Theissen: "Werden aus unseren Fehlern lernen"

Im BMW Sauber F1 Team will man die Lehren aus 2008 ziehen und im Verlauf des kommenden Jahres ein besseres Entwicklungs-Programm auflegen

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team findet sich immer mehr in der absoluten Spitze der Formel 1 zurecht. Dazu gehört auch, dass man aus Fehlern schnell lernt und die Erkenntnisse spätestens im Folgejahr umsetzt. Dies ist bislang häufig gelungen. Seit der Übernahme des ehemaligen Rennstalls von Peter Sauber ging es rapide bergauf. Erst im Verlauf der aktuellen Saison zeichnete sich leichte Stagnation ab, das Team verlor zusehends den Anschluss an Ferrari und McLaren-Mercedes, musste sich zuletzt sogar auch noch Renault beugen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica hat zurzeit noch reale Chancen auf den Fahrertitel

"Das lag ganz sicher nicht daran, dass wir möglicherweise unsere Arbeit verlangsamt, oder gar die Entwicklung gebremst hätten", betonte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen gegenüber 'autosport.com'. "Wir haben getan, was wir konnten. Aber es hat sich leider nicht auf der Strecke bezahlt gemacht." Die Technikabteilung des Teams hielt die Schlagzahl an Updates für den BMW Sauber F1.08 auf konstant hohem Niveau, doch spiegelten sich gute Ergebnisse aus Simulation und Windkanal selten in realen Rundenzeiten wider.#w1#

"Man lernt gewöhnlich aus den Fehlern, die man macht", erklärte Theissen mit Blick auf den Entwicklungsprozess des Teams. "Wir werden unsere Projekte analysieren und in Erfahrung bringen, warum wir gewisse Dinge auf der Strecke nicht gesehen haben, die uns Simulation und Prüfstand versprochen hatten. Ich bin sicher, dass wir daraus lernen werden. Wir haben ja genauso vor dem Start dieser Saison aus solchen Dingen gelernt."

Wenn das BMW Sauber F1 Team den Abstand zur Spitze so gering gehalten hätte, wie er in der Frühphase der Saison einmal war, stellt sich die Frage, wo Robert Kubica nun in der WM platziert wäre. Trotz der Schwächeperioden liegt der Pole mit gerade einmal zwölf Punkten Rückstand auf Rang drei und hat nur zwei Rennen vor Schluss noch Titelchancen. "Ganz sicher müssen wir unsere Lektionen lernen", sagte der WM-Dritte. "Ich meine das nicht negativ, sondern in einem absolut positiven Sinne."


Fotos: Großer Preis von China, Pre-Events


"In meiner ersten Saison hier, gab es während des Jahres erhebliche Fortschritte. In jedem Rennen hatten wir etwas Neues, was uns einen Vorteil brachte. In diesem Jahr verspüren wir seit einigen Monaten kein Vorankommen mehr", so Kubica, der für das kommende Jahr viel Hoffnung hat. "Wenn man sich die drei letzten Jahre mal anschaut, dann gab es in zwei Jahren erhebliche Fortschritte. Nur in diesem Jahr hatten wir damit etwas Probleme. Ich kenne die Gründe nicht, aber es wird sicherlich welche geben. Die müssen wir verstehen und dann wieder das volle Entwicklungs-Potenzial ausschöpfen."

Dem polnischen Piloten scheinen allerdings in der Lösungsfindung die Hände gebunden. Es sei im Aufgabenbereich des Teams, die Schwachstellen zu finden, betonte Kubica: "Ich glaube an das Team und an alles, was sie tun - sonst wäre ich sicher nicht hier. Viele der älteren Leute, die am Auto arbeiten, haben schon deutlich unter Beweis gestellt, dass sie es können. Das kommende Jahr wird ganz anders. Es liegt dann noch mehr an den Ingenieuren und Designern. Mit den neuen Regeln gibt es wieder ein breiteres Fenster, um den richtigen Weg und gutes Potenzial zu finden. Drückt die Daumen, dass wir das richtige finden werden."