• 12.07.2009 19:16

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Theissen vergibt Halbzeitnote: Ungenügend

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ist mit der ersten Saisonhälfte nicht zufrieden, ortet aber einen leichten Aufwärtstrend

(Motorsport-Total.com) - Nacht neun Saisonrennen liegt das BMW Sauber F1 Team mit mickrigen acht Punkten nur an drittletzter Stelle der Konstrukteurs-WM. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten die Münchner zu diesem Zeitpunkt mehr als zehnmal so viele Zähler auf dem Konto und waren Spitzenreiter Ferrari dicht auf den Fersen.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen hatte sich im Vorfeld deutlich mehr von dieser Saison erwartet

Das vor Saisonbeginn ausgegebene Ziel, 2009 bis zum Schluss im Titelkampf dabei zu sein, hat BMW Motorsport Direktor Mario Theissen längst abgeschrieben: "Es geht für uns nicht mehr um Positionen, sondern um Performance", erklärte er nach dem heutigen Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring, wo seine Fahrer als Zehnter (Nick Heidfeld) beziehungsweise 14. (Robert Kubica) ins Ziel gekommen waren.#w1#

Würde man ein Halbjahreszeugnis verteilen, dann wäre Theissen mit der gezeigten Performance zu "maximal" 50 Prozent zufrieden. Und welche Note würden Sie vergeben? "Ungenügend", entgegnete der 56-Jährige. Im gleichen Atemzug gab er zu, die Entwicklung des Doppeldiffusors verschlafen zu haben - hätte er im Nachhinein die Möglichkeit, einen Fehler auszubessern, würde er dieses Thema anders anpacken.

Dabei ist Theissen mit dem an diesem Wochenende eingeführten Update bestehend aus neuem Doppeldiffusor, neuem Frontflügel und neuer Karosserie nicht mal unzufrieden: "Auch wenn es die Positionen nicht zeigen, glaube ich an einen leichten Aufwärtstrend. Wir werden definitiv weiter in diese Richtung pushen", sagte er und bestätigte erneut, dass BMW das KERS-Experiment zumindest für dieses Jahr endgültig ad acta gelegt hat.

"Das Rennergebnis spiegelt unsere Performance an diesem Wochenende gut wider: Nick Zehnter und Robert 14.", analysierte Theissen bezugnehmend auf den Grand Prix von Deutschland. "Es hätte besser ausgehen können, denn in einzelnen Phasen des Rennens hatten beide Fahrer ein sehr schnelles Auto. Das ist das Positive, das wir mitnehmen, denn das zeigt, dass noch Potenzial im Auto steckt, das wir nicht voll entfalten konnten."


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis von Deutschland, Sonntag


Verwunderlich war in der Eifel, dass der von vielen abgestempelte Heidfeld mit den Neuerungen besser zurechtzukommen schien als Kubica und seit Freitag der konstant schnellere BMW Sauber F1 Team Fahrer war. Theissen will dem auf den Grund gehen: "Wir müssen herausfinden, warum Robert konstant langsamer war. Offensichtlich hatten wir mit dem Setup des neuen Pakets noch Probleme. Das müssen wir bis Budapest lösen."

Und noch ein Thema beschäftigt den Deutschen: "Die Reifensituation ist wirklich merkwürdig. Das wechselt von Tag zu Tag und von Fahrer zu Fahrer - einmal funktionieren sie, einmal nicht. Was wir von Alonso gesehen haben, war unglaublich. Trulli ist die zweitschnellste Runde gefahren, obwohl der Toyota das ganze Wochenende nicht funktioniert hat. Sehr merkwürdig", teilte er mit und unterstützte damit die jüngste Kritik von Heidfeld an Bridgestone.