• 14.01.2008 15:42

  • von Stracke/Weddige

Theissen setzt auf die Kontinuität

Das BMW Sauber F1 Team ist aus sich heraus gewachsen, beim Personal und den Fahrern setzt man auf Stabilität: Genau das soll der Schlüssel zum Erfolg sein

(Motorsport-Total.com) - Vor zweieinhalb Jahren ging BMW einen großen Schritt: Der Motorenlieferant machte sich "selbständig", übernahm Sauber und gründete damit sein eigenes Team, das BMW Sauber F1 Team. Nach zwei Jahren ist nun die Aufbauphase abgeschlossen, das Team hat mit 730 Mitarbeitern seine angepeilte Personalstärke erreicht, die Räderwerke in Hinwil und München greifen bestens ineinander.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen, Nick Heidfeld

Mario Theissen vertraut schon lange auf die Dienste seines Piloten Nick Heidfeld

2008 geht das BMW Sauber F1 Team in seine dritte Saison und setzt dabei weiter auf Stabilität. Man vertraut weiter auf die bewährten Schlüsselpersonen, sei es auf Ingenieursseite oder auch bei der Fahrerpaarung Nick Heidfeld und Robert Kubica. "Kontinuität ist sicher ein wichtiger Faktor", sagte BMW Motorsportdirektor Mario Theissen bei der heutigen Präsentation des F1.08 in München. "Man darf das nicht mit Stillstand verwechseln. Aber die ganzen Operationen im Team sind so komplex - nicht nur die Technik ist komplex, auch die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern - dass Stabilität und Erfahrung hier eine wesentliche Rolle spielen, wenn man wirklich über die ganze Saison vorne mithalten will und dann angreifen."#w1#

Die ersten beiden Jahre seien "ganz speziell" gewesen, erinnerte sich Theissen: "Wir haben gleichzeitig das Team aufgebaut, sind Rennen gefahren und haben das Auto für das nächste Jahr entwickelt, das war schon eine ordentliche Herausforderung." Jetzt beginnt eine neue Phase: "Das Team ist jetzt stabil, wir haben mit dem F1.08 die Messlatte noch einmal höher gelegt, das Auto wird schneller sein als sein Vorgänger. Und wir haben jetzt natürlich auch den Anspruch, uns als Team nach vorne zu orientieren."

Sprich: Als Hauptgegner muss man jetzt Ferrari und McLaren-Mercedes ansehen, die im vergangenen Jahr noch den Titelkampf allein unter sich ausmachen konnten. Ob es tatsächlich gelingt, dauerhaft in die rot-silberne Phalanx einzugreifen? "Das werden wir sehen", erklärte Theissen dazu. "Natürlich sind das die beiden stärksten und erfahrensten Teams in der Formel 1. Sie hatten auch im vorigen Jahr noch einen ordentlichen Vorsprung von einer halbe Sekunde pro Runde."

"Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir auch mit dem F1.08 einen sehr guten Wurf hingelegt haben." Mario Theissen

Und weiter: "Sie werden auch in diesem Winter mit ihrem neuen Auto einen Sprung machen, das heißt wir müssen eine halbe Sekunde mehr schaffen. Ob das gelingt werden wir sehen, wenn die Autos jetzt auf der Strecke sind, spätestens in Melbourne. Aber wir haben es in den letzten Jahren geschafft und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir auch mit dem F1.08 einen sehr guten Wurf hingelegt haben. Und deshalb ist unser Ziel, unser erstes Rennen in diesem Jahr zu gewinnen."

Und ein Team, das so zusammengewachsen ist wie das BMW Sauber F1 Team, hat noch einen weiteren Vorteil. Es lässt sich auch dann nicht vom Weg abbringen, wenn es doch nicht so laufen sollte wie erhofft: "Wir haben bisher natürlich schon das eine oder andere erlebt, es geht nicht immer nur bergauf", berichtete Theissen. "Und was ich da gesehen habe, das macht mich sehr zuversichtlich, dass dieses Team auch mit Rückschlägen fertig wird."