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Theissen: "P84-Motor war wieder der Maßstab"
Davon, dass der BMW-P84-Motor der beste der vergangenen Saison war, ist BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen fest überzeugt
(Motorsport-Total.com) - Zwischen 2001 und 2003 galt der BMW-Motor als unbestritten stärkster der Formel 1, hochgelobt von den Medien, gepusht von den eigenen Leuten. 2004 stürzte sich die Presse jedoch wie ein gefundenes Fressen auf die immensen Fortschritte, die Honda gemacht hat - und schon redete keiner mehr von BMW.

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Dr. Mario Theissen ist sich sicher, dass BMW weiterhin die Nase vorne hat
Dabei ist sich Sportchef Dr. Mario Theissen sicher, dass die Triebwerke aus München auch 2004 das Maß aller Dinge in der Königsklasse waren: "Meiner Meinung nach war unser P84 rückblickend sicher der Maßstab, was Leistung im Renntrimm angeht", erklärte er gegenüber 'Atlas F1'. "In Sachen Zuverlässigkeit hatten wir einen Motorschaden in Malaysia und in Monaco mussten wir einen Motor wechseln. Kombiniert man Leistung und Zuverlässigkeit, dann war der P84 wieder der Maßstab."#w1#
Der 52-Jährige räumte zwar ein, dass man aufgrund des gegenüber 2003 veränderten Motorenreglements zu Saisonbeginn weniger als 900 PS aus dem P84 kitzeln konnte, "aber beim letzten Rennen lagen wir wieder über 900 PS, in etwa auf demselben Level wie ein Jahr davor." Dafür mussten jedoch in anderen Bereichen Kompromisse eingegangen werden - etwa beim Spritverbrauch oder bei der Größe der Öffnung der Airbox.
Vor allem konzentrierte man sich bei BMW aber darauf, dass die Höchstleistung nicht nur während einer schnellen Runde abgerufen werden konnte, sondern auch während der gesamten Renndistanz, was laut Theissen "ab Barcelona" der Fall war: "Da konnten wir konstant über 19.000 Touren drehen, auch im höchsten Gang, was für die Formel 1 sehr ungewöhnlich ist. Als wir dieses Ziel erreicht hatten, wandten wir uns auch wieder der reinen Leistungsentwicklung zu."
Weitere interessante Details, die der Deutsche in dem Interview ausplauderte, sind zum Beispiel, dass BMW durch das veränderte Reglement den Motor zwar nicht größer gestalten musste, aber in etwa fünf Kilogramm an Gewicht zugelegt wurde. Darüber hinaus habe man nicht bei jedem Rennen, "sondern nur bei jedem dritten oder vierten" signifikante Entwicklungsschritte gemacht, die sich auch auf die Leistung ausgewirkt haben.

