• 08.09.2008 11:22

Theissen: "Monza war bisher ein gutes Pflaster"

Nach einem soliden Auftritt in Spa-Francorchamps ist man beim BMW Sauber F1 Team gespannt auf die Hochgeschwindigkeits-Herausforderung Monza

(Motorsport-Total.com) - Monza genießt im Rennkalender der Formel 1 einen einzigartigen Ruf. Die Rennstrecke im Königlichen Park liegt nicht nur malerisch inmitten einer Parkanlage sondern beinhaltet auch den ganzen Charme einer traditionsreichen Motorsportanlage. Zudem ist der Kurs die letzte Rennstrecke im Aufgebot der Formel 1, wo Motoren und Pferdestärken ganz im Vordergrund der Aufmerksamkeit stehen: In Monza ist Topspeed Trumpf. Daher rechnet sich das BMW Sauber F1 Team für das Gastspiel in Italien einiges aus.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld und sein Team waren mit den Tests in Monza zufrieden

"In Monza dominiert das Thema Höchstgeschwindigkeit, über 350 Stundenkilometer erreichen wir auf keiner anderen aktuellen Formel-1-Rennstrecke", meinte Nick Heidfeld. "Extrem ist auch, wie hart wir in den Schikanen über die Randsteine fahren. Tempo und Tradition zeichnen den Kurs aus, in anderer Hinsicht ist er leider etwas veraltet. Die italienischen Fans sorgen immer dafür, dass dieser Grand Prix eine spezielle Atmosphäre hat."#w1#

Testfahrten in Monza stimmen zuversichtlich

"Sportlich entscheidend ist ein gutes Aerodynamik-Paket, das wenig Luftwiderstand erzeugt", sagte der Deutsche und erläuterte diesen Sachverhalt etwas näher: "Mit so wenig Flügelwerk am Auto fahren wir sonst nirgendwo, und dieses besondere Aeropaket gelingt unserem Team normalerweise recht gut. Unser Test in Monza war ermutigend, ich freue mich sehr auf den Großen Preis von Italien."

Teamkollege Robert Kubica stieß indes ins gleiche Horn: "Monza ist eine der anspruchvollsten Strecken für die Autos, denn hier fahren wir mit dem niedrigsten Downforce-Level und den höchsten Topspeeds der gesamten Saison. Die entscheidenden Faktoren in Monza sind ein geringer Luftwiderstand, um möglichst hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, ohne zu viel Abtrieb zu verlieren, und eine gute Bremsstabilität."

"Die Strecke ist einzigartig aufgrund der langen Geraden, auf denen wir problemlos über 300 Stundenkilometer erreichen. Es gibt einige berühmte Kurven wie Parabolica, Ascari oder Lesmo, die deutlich schneller durchfahren werden als die ersten Schikanen. Man muss mehrfach sehr hart bremsen", erklärte der Pole, der sich im Autodromo di Monza immer sehr wohl fühlt.

Kubica mit besten Erinnerungen an Monza

"Für mich ist Monza ein besonderes Rennwochenende, denn ich stand hier 2006 in meinem erst dritten Formel-1-Rennen zum ersten Mal auf dem Podium. In Erinnerung an diesen speziellen Moment in meiner Karriere werde ich in Monza mit einem leicht veränderten Helmdesign fahren. Weil ich in Italien als Rennfahrer aufgewachsen bin, kenne ich hier eine Menge Leute, und ziemlich viele italienische Fans feuern mich an."

"Ich rechne auch mit polnischen Fans und freue mich auf das Wochenende", sagte Kubica abschließend. Und auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen zeigte sich gespannt auf die Herausforderungen des Königlichen Parks: "Monza ist die klassische Motoren-Rennstrecke. Mit dem Umstieg auf V8-Motoren ist der Volllastanteil pro Runde auf 70 Prozent gestiegen. Robert erzielte 2007 im Königlichen Park mit 351,7 Stundenkilometern den höchsten Top-Speed aller Piloten."

"Während Nick in Italien mit dem gleichen Motor antritt, der bereits in Spa im Einsatz war, wird in Roberts Auto turnusgemäß ein neues Aggregat eingebaut", kam Theissen auf die technischen Belange des Rennwochenendes in Italien zu sprechen. "Monza war für unser Team bisher ein gutes Pflaster: 2006 eroberte Robert in seinem erst dritten Grand Prix seinen ersten Podestplatz."

"Im Vorjahr holten Nick und Robert neun WM-Punkte und sorgten damit für unser zweitbestes Saisonresultat. Dementsprechend haben wir uns auch für den diesjährigen Großen Preis von Italien einiges vorgenommen", meinte Theissen. "Das Rennen in Italien bildet 2008 den Abschluss der Europasaison, die für das BMW Sauber F1 Team sehr erfolgreich verlaufen ist."

Zufriedene Zwischenbilanz bei BMW Sauber

"Wir haben im Jahr 2008 bisher insgesamt neun Podestplätze herausgefahren und in Montréal einen Doppelsieg gefeiert. Damit haben wir unser Saisonziel erreicht und uns als eines von drei Top-Teams etabliert", reflektierte Theissen abschließend. "Auf das Rennen in Monza freue ich mich sehr, denn es ist jedes Mal etwas Besonderes", schloss sich Willy Rampf, der Technische Direktor des BMW Sauber F1 Teams, an.

"Monza ist Tradition pur und die einzige Hochgeschwindigkeitsstrecke, die im Kalender verblieben ist. Wegen der vier langen Geraden entwickelt man ein spezielles Low-Downforce-Aerodynamik-Paket, das dank geringem Luftwiderstand hohe Geschwindigkeiten erlaubt und das man nur bei diesem einen Rennen verwendet."

"Aufgabe von Fahrern und Ingenieuren ist es, eine mechanische Abstimmung zu finden, die eine gute Bremsstabilität garantiert und aggressives Fahren über die Randsteine ermöglicht. Das ist für eine gute Rundenzeit zwingend erforderlich", erläuterte Rampf abschließend. "Mit dem Test in Monza waren wir durchaus zufrieden, so dass wir optimistisch nach Italien reisen."