• 06.07.2007 17:33

Theissen: "McLaren und Ferrari sind an der Spitze"

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen über das Training in Silverstone, das Meeting der Teamchefs und die starke Leistung von Ralf Schumacher

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Herr Theissen, was halten Sie denn von der Leistung von Ralf Schumacher, der Dritter wurde?"
Mario Theissen: "Das werden wir morgen sehen. Es kommt natürlich drauf an, mit welchen Reifen, mit wie viel Benzin er unterwegs war. Das kann ich heute nicht einschätzen."

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen macht sich wegen des Resultats im Training keine Sorgen

Frage: "Er ist ja auch schon für Sie gefahren, Sie kennen ihn gut. Seine Leistungen werden sehr kritisch bewertet. Gehört er zu den Topfahrern?"
Theissen: "Das glaube ich schon, das Fahren verlernt man nicht. Er hat damals gezeigt, dass er ganz vorne wegfahren kann; er kann Rennen gewinnen von der Spitze weg, gar keine Frage. Es ist sicher so, dass das ganze Toyota-Team bisher in einer Krise gesteckt hat. Jetzt muss man einfach mal sehen, ob das hier ein Schritt nach vorne ist."#w1#

Longruns beim BMW Sauber F1 Team

"Wir haben uns im zweiten Training auf Longruns unter Rennbedingungen konzentriert." Mario Theissen

Frag: "Im ersten Freien Training waren Ihre Fahrer auf sechs und sieben, im zweiten aber nur auf 13 und 15. Was war da los?"
Theissen: "Wir haben uns im zweiten Training auf Longruns unter Rennbedingungen konzentriert - das heißt: viele Runden mit denselben Reifen am Stück und natürlich viel Benzin, um uns auf Sonntag vorzubereiten."

Frage: "Was kann Nick Heidfeld im Rennen erreichen? Bleibt das BMW Sauber F1 Team die dritte Kraft?"
Theissen: "Ich habe den Eindruck, McLaren und Ferrari sind schon an der Spitze, ganz klar. Unser Ziel muss es sein, die dritte Kraft zu sein hier."

Frage: "Ist Ferrari jetzt wieder voll da seit Magny-Cours, haben die aufgeholt im Verhältnis zu McLaren-Mercedes?"
Theissen: "Sie haben sie in Magny-Cours sogar überholt - es war genau das umgekehrte Bild zu den Überseerennen: Plötzlich war Ferrari wieder vorne und McLaren-Mercedes hatte leichte Schwierigkeiten. Hier sieht es mir jetzt so aus, als wären sie gleichauf, aber da gilt natürlich dasselbe wie für die anderen Teams: Man weiß nicht, wie sie unterwegs waren. Aufschluss kriegen wir erst im Qualifying morgen."

Spionage war beim Meeting kein Thema

"Wir hatten heute ein ganz normales Teamchefmeeting." Mario Theissen

Frage: "Sie waren heute in einem Meeting der Teamchefs. Es ging um die Spionageaffäre um Nigel Stepney, nicht wahr? Wie sehen Sie die ganze Geschichte?"
Theissen: "Das stimmt nicht. Wir hatten heute ein ganz normales Teamchefmeeting - und dieses Thema stand überhaupt nicht auf der Tagesordnung. Darüber haben wir keine Sekunde gesprochen."

Frage: "Dennoch wirft die Sache ein dunkles Licht auf die Formel 1, auch wenn es persönliche Aktivitäten waren, oder?"
Theissen: "Ich sehe das als persönliche Aktivitäten. Es sind genau zwei Personen involviert - und das hat mit der Formel 1 aus meiner Sicht nichts zu tun. Das ist persönliches Fehlverhalten, wenn es denn nachher als solches deklariert wird - mehr nicht. Zwischen den Teams war das heute überhaupt kein Thema."

Frage: "Was kann denn Spionage bewirken? Könnten Sie Informationen von anderen Teams zum Beispiel überhaupt gebrauchen?"
Theissen: "Im Grundsatz muss man sagen: Jede Information, die man hinzubekommt, ist positiv, ein potenzieller Hinzugewinn. Man muss sehen, wie weit das ins eigene Konzept passt. Das ist natürlich eine andere Frage."