Theissen glaubt nicht an einen Sieg
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen freut sich über die Steigerung seines Teams, verfällt aber noch nicht in verfrühte Euphorie
(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld wird morgen in Spa-Francorchamps wahrscheinlich zwei Runden nach Polesetter und gleichzeitig mit seinem direkten Konkurrenten Jarno Trulli an die Box kommen, aber an einen Sieg glaubt Mario Theissen trotzdem nicht. Für den BMW Motorsport Direktor steht heute die Freude über den in diesem Ausmaß unerwarteten Leistungssprung im Vordergrund.

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Mario Theissen kann dem morgigen Rennen optimistisch entgegenblicken
"Das ist unser bisher stärkstes Wochenende in dieser Saison, noch besser als Valencia. In Valencia haben wir schon einen Aufwärtstrend gezeigt, aber hier geht es noch einmal voran - wenn auch mit dem gleichen Paket. Aber die Kombination aus Aeropaket, Strecken- und Reifencharakteristik scheint unserem Auto entgegenzukommen", strahlt der Deutsche, der die positiven Anzeichen am Freitag noch gar nicht glauben wollte.#w1#
Doch trotz der bisher ausgezeichneten Performance - Robert Kubica stellte seinen F1.09 trotz eines Fahrfehlers auf den guten fünften Platz - glaubt Theissen noch nicht daran, dass sein Team schon siegfähig ist: "Ich sehe uns zweifelsfrei nicht ganz vorne. Was dann im Rennen passiert, ist eine andere Sache. Aber wenn ich sehe, wo wir herkommen, dann ist das aller Ehren Wert. Jetzt geht es darum, diesen Schwung mitzunehmen und in Resultate umzuwandeln."
Dabei wäre heute sogar noch mehr drin gewesen: "Robert hätte in der ersten Startreihe stehen können. Ich bin aber trotzdem glücklich über dieses Ergebnis. Wir werden morgen sehen, was es wert ist", sagt der 57-Jährige und fügt an: "Wir haben eine gute Chance, aus eigener Kraft ein gutes Ergebnis einzufahren, daher würde ich ein Trockenrennen bevorzugen. Aber sollte es regnen, dann weiß ich, dass unsere Fahrer damit zurechtkommen werden."
Reifenseitig trat bei BMW heute der außergewöhnliche Fall ein, dass die harte Gummimischung schneller war als die weiche. Theissen: "Wenn ich höre, dass der harte und der weiche Reifen bei anderen Teams gleich sind, dann scheint mir, dass der harte Reifen zu unserem Auto besonders gut passt, denn bei uns ist er eine halbe Sekunde schneller." Auch mit den weichen Reifen habe man aber keine Probleme: "Der ist ordentlich konstant."
Diese Situation führte dazu, dass Heidfeld im Finale nicht wie sonst zwei Runs zu je einer schnellen Runde drehte: "Der harte Reifen war erst in der dritten Runde richtig schnell. Damit war klar, dass wir einen Drei-Runden-Stint brauchen und nicht zweimal rausgehen können. Also haben wir für fünf Runden getankt, sind rausgegangen, damit sich der Fahrer an die Balance gewöhnen kann, sind reingekommen, haben den anderen Satz Reifen draufgemacht und sind erst dann die drei Runden gefahren."

