Theissen: Entscheidung liegt bei Ralf Schumacher

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach dem Unfall von Ralf Schumacher beim Großen Preis der USA in Indianapolis liegt die Entscheidung über einen Start beim nächsten Formel-1-Rennen am 4. Juli in Magny-Cours bei dem Rennfahrer selbst. "Wir warten erst mal ab, wie Ralf sich fühlt" sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen: "Dann muss er entscheiden, ob er fit ist oder nicht. Denn ich kann das überhaupt nicht einschätzen."

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Ralf Schumacher: Schon wieder ein schwerer Unfall des BMW-Williams-Piloten

Der BMW-Williams-Pilot hatte am Sonntag in der 10. Runde bei Tempo 300 in der Steilkurve wegen eines Reifenschadens hinten links die Kontrolle über sein Auto verloren und war in die Betonmauer gekracht. Dabei erlitt der 28-Jährige Prellungen, jedoch keine inneren Verletzungen oder Knochenbrüche. Die Nacht zum Montag verbrachte er sicherheitshalber unter ärztlicher Beobachtung im Methodist Hospital in Indianapolis. "Er hat jede Menge Schmerzen. Sein Magen ist ein wenig durcheinander, hat einige Prellungen ist aber grundsätzlich unverletzt", so Teamchef Frank Williams.#w1#

Im vergangenen Jahr verzichtete Ralf Schumacher auf einen Start beim Großen Preis von Italien in Monza, weil er nach dem Freien Training am Freitag Kopfschmerzen bekommen hatte. Eine Woche zuvor hatte er auf der italienischen Hochgeschwindigkeitsstrecke bei Testfahrten einen schweren Crash nahezu unbeschadet überstanden, jedoch eine leichte Gehirnerschütterung erlitten, die bis zum folgenden Rennen offenbar nicht komplett ausgeheilt war. Im Rennen wurde er daraufhin von Testfahrer Marc Gené vertreten, der auf den fünften Platz fuhr.

Ex-Formel-1-Pilot Niki Lauda, ein enger Freund von Ralf Schumacher, hofft, dass der 28-Jährige schon beim Frankreich-Grand-Prix wieder im Auto sitzen wird: "Fahrer seines Kalibers sollten einen solchen Unfall schnell wegstecken können, solange sie nicht ernsthaft verletzt sind. Er muss so schnell wie möglich wieder ins Auto zurückkehren. Wenn er keine Schmerzen hat, wird er beim nächsten Rennen wieder am Start sein."

Für den Deutschen kommt der Unfall zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn erst vor einer Woche schien der Kerpener beim Kanada-Grand-Prix zur alten Form zurückgefunden zu haben. In den Rennen der Saison 2003 nach seinem Unfall in Monza hatte Ralf Schumacher keinen einzigen WM-Zähler mehr eingefahren. Davor hatte Ralf Schumacher seinen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya im Qualifying im Griff gehabt, danach wendete sich das Blatt und der BMW-Williams-Pilot schien auch in dieser Saison anfangs neben seinen Schuhen zu stehen. Patrick Head hatte die Formschwäche seines Fahrers öffentlich mit dem schweren Testunfall in Monza in Verbindung gebracht.