• 07.04.2009 11:23

Theissen: "Dominanz der Diffusorteams unübersehbar"

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen vergleicht das Diffusorthema mit einem 100-Meter-Lauf und kritisiert: "Das torpediert die Kostensenkung"

(Motorsport-Total.com) - Am 14. April wird das Internationale Berufungsgericht der FIA darüber entscheiden, ob die umstrittenen Diffusoren von Brawn, Toyota und Williams legal sind oder nicht. Wenn ja, dann müssen alle anderen nachrüsten - was BMW Motorsport Direktor Mario Theissen immer noch für eine gefährliche Entwicklung hält.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Theissen hofft, dass die FIA am 14. April gegen den Doppeldiffusor entscheidet

"Auch in Malaysia war die Dominanz der Teams mit dem zweistufigen Diffusor unübersehbar", so Theissen. "Hier muss die FIA dringend Klarheit schaffen, damit es keine unterschiedlichen Interpretationen der Regeln mehr geben kann, denn so etwas ist nicht gut für den Sport. Sport ist nur dann interessant, wenn alle nach einheitlichen Regeln antreten. Das Diffusorthema ist vergleichbar mit einem 100-Meter-Lauf, bei dem einige Läufer zehn Meter weiter vorne starten. Das Ergebnis wäre nicht aussagekräftig."#w1#

Aus diesem Grund hat sich Theissen am vergangenen Wochenende offiziell den protestierenden Teams Ferrari, Renault und Red Bull angeschlossen: "Vor diesem Hintergrund haben wir in Malaysia nach dem Qualifying einen Protest eingereicht. Das war eine rein formale Angelegenheit. Damit soll sichergestellt werden, dass auch das Resultat von Malaysia bei der Berufungsverhandlung am 14. April in die richterliche Entscheidung mit einbezogen wird."

"Natürlich haben wir bereits mit der Entwicklung einer vergleichbaren Lösung beginnen müssen", meint Theissen, "denn um konkurrenzfähig zu sein, müssen die Teams ohne den so genannten Doppeldiffusor nachrüsten - und das geht nicht auf einen Schlag. Denn das Trio, das bereits mit dieser Lösung fährt, entwickelt ebenfalls weiter. Man muss davon ausgehen, dass das Potenzial in diesem sensiblen Bereich noch lange nicht voll erschlossen ist."

Der Deutsche findet, dass die FIA diese Entwicklungsrichtung unterbinden sollte, weil es ansonsten wieder zu richtigen Ground-Effect-Autos kommen könnte: "Das alles torpediert natürlich die angestrebte Kostensenkung. Ein weiterer Aspekt ist die Sicherheit. Das neue Aerodynamikreglement hat darauf abgezielt, die Kurvengeschwindigkeit zu reduzieren. Mit dem Doppeldiffusor liegen sie dagegen jetzt schon wieder über dem Vorjahr..."