• 24.05.2007 13:00

  • von Fabian Hust

Theissen begrüßt Pläne für eine "grüne" Formel 1

Der BMW Motorsport Direktor ist für die Einführung umweltfreundlicher Technologien , warnt aber vor den Kosten und fordert Alltagstauglichkeit

(Motorsport-Total.com) - Ob Energierückgewinnung, Hybrid-Antrieb, Diesel-Motoren oder Turbo-Triebwerke - in den vergangene Monaten hat es jede Menge Diskussionen darüber gegeben, wie man die Formel 1 in Zukunft "grüner" gestalten könnte.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen sagt grundsätzlich "Ja" zu umweltfreundlicherer Technologie

"Wir denken, dass das generell eine positive Sache ist", begrüßt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen im Interview mit 'Reuters' den Trend zu umweltfreundlicherer Technologie. Gleichzeitig betont der Deutsche, dass es noch "viele offene Fragen und zu lösende Probleme" gebe. Die Formel 1 als Pionier für Technologie mit Relevanz im PKW-Bau sei aber auf jeden Fall der richtige Ansatz.#w1#

Als größten Stolperstein macht der 54-Jährige Zusatz-Kosten aus, die zwangsläufig mit der Einführung neuer Technologien einhergehen: "Das größte Problem ist es sicherlich, die Kosten unter Kontrolle zu halten." In diesem Zusammenhang sei es wichtig, nur solche Technologien zuzulassen, die auch im Kundengeschäft verwendet werden können. Um nicht auf zusätzliche Ressourcen setzen zu müssen, benötige man ausreichend Vorlaufzeit.

Der Automobilweltverband FIA hatte vor dem vergangenen Rennen in Barcelona den Teams einen Vorschlag zugesandt, wie man sich die Technologie in der Formel 1 in Zukunft vorstellt. Das Komitee, in dem alle Hersteller aus der Formel 1 - also Renault, BMW, Mercedes, Ferrari, Honda und Toyota - sowie Ford und die Volkswagen-Audi-Gruppe vertreten sind, wird sich im Juli treffen, um über die Vorschläge zu beraten.

Theissen rechnet damit, dass entsprechende Diskussionen Monate andauern werden, schließlich ist der Vorschlag, bestehend aus 2,2-Liter-Turbo-Motoren mit einem Drehzahllimit von 10.000 Umdrehungen in der Minute mit Bio-Treibstoff und einer Haltbarkeit von vier Renn-Wochenenden recht radikal.

Während es Puristen davor graut, die Formel-1-Motoren derart zu "kastrieren", kann Theissen sich auch mit derart reduzierten Drehzahlen einen spannende Sport vorstellen, schließlich habe man auch in der Turbo-Ära mit 1,5-Liter-Turbo-Triebwerken spannende Rennen sehen können. Bio-Sprit sei aber nur dann für die Formel 1 sinnvoll, wenn dieser auch für den PKW-Verkehr in ausreichendem Maße und zu vertretbaren Preisen zur Verfügung gestellt werden kann.