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Teure Formel 1 - Strecken in Nöten
Mehr und mehr Streckenbetreiber stecken in einer tiefen finanziellen Krise, die Formel 1 können sich nur noch wenige von ihnen leisten
(Motorsport-Total.com) - Die Absage des Großen Preises von Belgien ist nur ein Vorfall der vergangenen Jahre, der zeigt, dass die Formel 1 für nahezu jede Rennstrecke attraktiv aber nicht unbedingt lohnenswert ist. In Spa-Francorchamps wollte Didier Defourny die Formel 1 wieder langfristig etablieren, doch letztlich ging er auch am Rennen bankrott.

© xpb.cc
Volles Motodrom in Hockenheim - doch das Geld wurde und wird immer knapper
Die Formel 1 ist ein teurer Motorsport, für viele Strecken wird sie allmählich zu teuer. Die Organisatoren müssen jährlich zahlreiche Millionen Euro auf den Tisch legen, damit die Formel 1 zu ihnen kommt. Um die Ausgaben refinanzieren zu können, bleiben den Streckenbetreibern nur wenig Möglichkeiten, denn Werbung und Merchandising liegen in der Hand von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone.#w1#
Aber die Formel 1 ist natürlich keine wohltätige Organisation, die Gewinne der 'Formula One Management' aber stiegen in den vergangenen Jahren unaufhörlich weiter. So soll die 'FOM' 2004 einen Gewinn vor Steuern von umgerechnet rund 370 Millionen Euro erwirtschaftet haben - mehr als doppelt so viel wie 2003.
Allmählich wird es für Strecken, die sich selbst finanzieren müssen, zunehmend eng. In Magny-Cours kommt es in regelmäßigen Abständen zu Streitigkeiten um das liebe Geld, in Belgien kollabierte die Organisation des Rennens bereits. Und auch die Probleme in Hockenheim sind durch die finanziellen Belastungen begünstigt und könnten ebenfalls zur Streichung des Rennens führen.
So verliert die Formel 1 in naher Zukunft vielleicht noch mehr Stationen, doch des einen Leid ist des anderen Freud. Wenn sich alt eingesessene Strecken die Formel 1 nicht mehr leisten können oder wollen, so stehen weltweit genug Plätze zur Verfügung, die mit Kusshand zugreifen. China und Bahrain sind nur zwei Beispiele dafür, dass die Formel 1 weiter hohe Summen fordern kann - wenn Regierungen Geld zuschießen.
Angesichts klammer Kassen ist dies in vielen europäischen Staaten jedoch nicht oder nicht mehr möglich. Die Betreiber können die Kosten fast nur durch die Eintrittspreise wieder einspielen, steigen diese jedoch, so reisen noch weniger Fans an die Strecken. Die Formel 1 wird aber wohl weiterhin an die Austragungsstätten reisen, die einen weiteren Geldfluss im bekannten Umfang garantieren können. In Europa sind die Möglichkeiten dafür aber fast ausgereizt.

