Tests: Wieder Motorschaden bei McLaren-Mercedes

Juan-Pablo Montoya erlitt bei den heutigen Testfahrten in Jerez einen weiteren Motorschaden - Räikkönen greift erst morgen ein

(Motorsport-Total.com) - Nach den beiden bitteren Motorschäden in Magny-Cours und Silverstone, die Kimi Räikkönen unter Umständen den WM-Titel kosten könnten, kollabierte heute bei den Testfahrten im südspanischen Jerez ein weiterer Mercedes-V10. Die genaue Ursache dafür wurde vom Team nicht bekannt gegeben.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Die Defektserie bei den "Silberpfeilen" riss auch heute in Jerez nicht ab

Juan-Pablo Montoya konnte nur 27 Runden auf der 4,428 Kilometer langen Strecke absolvieren, weil am Vormittag zunächst ein Ölleck an seinem McLaren-Mercedes MP4-20 auftrat und später dann der besagte Motorschaden. Nachdem die "Silberpfeile" eigenen Angaben nach ein Jahr lang keine derartigen Probleme hatten, sind gleich drei davon innerhalb weniger Tage in der entscheidenden Phase der Weltmeisterschaft zumindest ein Alarmsignal.#w1#

Vor dem Auftreten der Defekte hatte sich Montoya auf Vergleichsfahrten mit den beiden Reifenmischungen konzentriert, die Michelin für den Grand Prix von Deutschland zur Verfügung stellen wird. Darüber hinaus tüftelte er an den Radaufhängungen seines Boliden und an der Weiterentwicklung der Aerodynamik. Die Zeit des Kolumbianers reichte mit 0,921 Sekunden Rückstand auf die Spitze zu Platz neun.

Ebenfalls im Einsatz war Testfahrer Alexander Wurz, der nach seiner kurzen Zwangspause wieder problemlos im Cockpit Platz nehmen konnte und in Hockenheim wohl als dritter Pilot zum Einsatz kommen wird. Der Österreicher führte ebenfalls Reifentests durch und hatte hinsichtlich der Vorbereitung auf die nächsten Rennen zumeist viel Benzin im Tank. Als Zehnter war er um 0,174 Sekunden langsamer als sein kolumbianischer Teamkollege.

Räikkönen, der zuletzt nach den beiden Motorschäden in den Freien Trainings der Grands Prix von Frankreich und Großbritannien erstmals ein wenig mit seinem Schicksal gehadert hatte und in der Weltmeisterschaft bei acht noch ausstehenden Rennen 26 Punkte Rückstand hat, wird in Jerez ab morgen zum Einsatz kommen. Der Finne soll das Cockpit von Wurz übernehmen und wird voraussichtlich zwei Tage fahren.