Tests: Button mit Streckenrekord - Unfall von Fisichella
Wegen falscher Zeiten aus Barcelona aktualisiert: 16 Piloten waren heute an einem überaus ereignisreichen Testtag im Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Bei bewölktem Himmel, teilweise störendem Wind und Temperaturen knapp unter 20 Grad beteiligten sich heute 16 Fahrer von allen Teams außer Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth an den Testfahrten in Barcelona. Schnellster war BAR-Honda-Pilot Jenson Button, der sogar einen neuen Streckenrekord aufstellte, überschattet wurde der Tag jedoch von einem schweren Unfall von Giancarlo Fisichella (Renault).

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Der modifizierte BAR-Honda ging heute in Barcelona ab wie die Post...
Dem Italiener platzte ausgerechnet in der schnellen Renault-Kurve bei ungefähr 250 km/h der linke Hinterreifen, woraufhin er von der Strecke abkam und mit dem Heck voran in die Reifenstapel einschlug. Dadurch wurde für wenige Sekunden sogar ein kleines Feuer ausgelöst, welches jedoch sofort wieder erlosch. Fisichella konnte sich selbst aus dem Auto befreien und kam zu Fuß zurück an die Boxengasse, zog sich also keine Verletzungen zu.#w1#
Wieder ein schlechter Testtag für das Renault-Team
Bis dahin erreichte er eine persönliche Bestzeit von 1:15.018 nach insgesamt 67 Runden auf dem 4,627 Kilometer langen 'Circuit de Catalunya'. Nur unwesentlich besser erging es seinem Teamkollegen Fernando Alonso (6./+ 1,118/129 Runden), der am Nachmittag mit einem Motorschaden ausrollte. Renault brach daraufhin die Tests ab, nachdem man schon an den vorangegangenen Tagen einen kollabierten Heckflügel (Alonso) und einen Motorschaden (Fisichella) hinnehmen hatte müssen.
BAR-Honda testete neue Aerodynamikkomponenten, die in Imola den erhofften Umschwung bringen könnten: Jenson Button spulte 139 Runden ab und stellte in 1:13.552 sogar einen neuen Streckenrekord auf, war damit um ein paar Hundertstelsekunden schneller als sein Teamkollege im Februar 2004. Ähnlich fleißig und schnell war der nach mehr als einem Jahr unterbotene Takuma Sato, der nach 122 Umläufen mit 0,695 Sekunden Rückstand Dritter wurde und ein ähnliches Testprogramm verfolgte.
Wurz fuhr heute wieder im Vorjahres-"Silberpfeil"
Zwischen den beiden BAR-Honda-Piloten reihte sich Jarno Trulli (Toyota/+ 0,679/111 Runden) ein, dessen Teamkollege Ricardo Zonta (8./+ 1,274/144 Runden) am Ende des Tages in der Boxengasse mit einem technischen Problem stehen blieb. Besser erging es Alexander Wurz: Der McLaren-Mercedes-Testpilot landete mit 0,839 Sekunden Rückstand nach 102 Runden auf dem vierten Platz, saß heute aber wieder im alten MP4-19B.
Ferrari schickte mit Rubens Barrichello erstmals in dieser Woche einen der beiden Stammpiloten nach Barcelona. "Rubinho" konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung des F2005, belegte Rang fünf und verlor in der schnellsten seiner 116 Runden 1,093 Sekunden auf die Tagesbestzeit. Parallel dazu war Luca Badoer (7./+ 1,209/127 Runden) in einem F2004M im Einsatz. Für den Italiener standen Reifentests für Bridgestone im Vordergrund.
Unmittelbar hinter Kimi Räikkönen (9./McLaren-Mercedes/+ 1,377/76 Runden) landete BMW WilliamsF1 Team Pilot Nick Heidfeld mit 1,380 Sekunden Rückstand auf dem zehnten Platz. Morgens beschäftigte er sich mit dem Setup, nachmittags mit Reifentests. Elfter wurde David Coulthard (Red Bull Racing/+ 1,405/87 Runden), gefolgt vom verunfallten Fisichella.
Webber musste wegen gebrochener Rippe aussteigen
Zu einem unerwarteten Testeinsatz kam Antonio Pizzonia (13./BMW WilliamsF1 Team/+ 1,589/56 Runden), der am Nachmittag in das Auto von Mark Webber übernahm. Letzterer drehte 51 Runden, verlor fast zweieinhalb Sekunden auf die Schnellsten, musste aber zu Mittag aus seinem Williams BMW FW27 steigen, weil seine gebrochene Rippe neuerlich zu schmerzen begann. Laut Teamangaben handelte es sich dabei aber um eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Abgerundet wurde das Klassement von Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 3,390/83 Runden), der damit um mehr als eine Sekunde schneller war als sein Teamkollege Jacques Villeneuve am Vortag, und Enrique Bernoldi. Der BAR-Honda-Pilot saß in einem 006B-Chassis und absolvierte Reifentests für Michelin. Nach nur 18 Runden oder umgerechnet 85 Kilometern stand für ihn eine Bestzeit von 1:17.243 (+ 3,691) zu Buche.
ACHTUNG: Wir bitten für den gegen 18:30 Uhr veröffentlichten Testbericht um Entschuldigung. Die Zeiten waren nicht korrekt, weil uns aus Barcelona falsche Informationen übermittelt worden sind. Die 'F1Total.com'-Redaktion bittet ihre treuen Leser um Nachsicht.

