• 08.10.2010 13:36

  • von Roman Wittemeier

Teams sind gegen Änderung der Safety-Car-Regeln

Angeblich wird derzeit über eine erneute Veränderung der Safety-Car-Regeln gesprochen: Die Boxengasse soll geschlossen bleiben - Teams wollen keine Neuregelung

(Motorsport-Total.com) - Bei jeder Safety-Car-Phase in der Formel 1 gibt es Gewinner und Verlierer. Egal, wie man diese Phasen in der Vergangenheit gehandhabt hat: Es gab immer bei einigen Teams Klagen, bei anderen grinsende Gesichter. Nachdem sich erneut einige wortgewaltige Mannschaften in den vergangenen Wochen in solchen Situation benachteiligt fühlten, kam das Thema Safety-Car schnell wieder auf den Diskussionstisch.

Titel-Bild zur News:

Die Teams wollen keine neue Safety-Car-Regel: Boxengasse bleibt offen

Offenbar gibt es den Wunsch einiger Topteams, die Boxengasse in Zukunft generell beim Einsatz des Führungsfahrzeuges geschlossen zu halten. "Wir ändern diese Regeln fast jede Woche, weil irgendein Team negative Erfahrungen gemacht hat", winkt Williams-Geschäftsführer Adam Parr ab. "Das Problem ist immer gleich. Es macht keinen Unterschied, ob du die Boxengasse komplett dicht machst, sie zu einem gewissen Zeitpunkt schließt, oder immer offen lässt."#w1#

"Bei jedem Einsatz des Safety-Cars wird irgendjemand verlieren und ein anderer gewinnen. Mich langweilt es schon, dass wir ständig über Neuregelungen reden müssen", sagt Parr. Der Brite steht mit seiner Einschätzung längst nicht allein da. Alle Hinterbänkler sind gegen den neuen Plan, weil ihnen somit eine Chance für Überraschungen verbaut würde. Die Teams müssten mit einer Stimme sprechen, um die Neuregelung in die Formel-1-Kommission und später in den FIA-Weltrat zur Absegnung bringen zu können.

Danach sieht es bisher überhaupt nicht aus. Neben Williams und den neuen Teams sind auch andere Mannschaften gegen den Plan - man bekommt offenbar nicht einmal eine einfache Mehrheit für die neue Safety-Car-Regel zusammen. "Wir haben es ständig geändert", so Norbert Haug. Der Mercedes-Motorsportchef ist entschieden gegen eine erneute Veränderung. "Es gibt immer Vor- und Nachteile - ganz egal, was du tust."

"Wenn man sich überraschende Rangfolgen wünscht, dann lässt man es so. Das ist wie bei Regen, wo das Feld ganz neu sortiert werden kann. Willst du das Klassement zementieren, dann kannst du vielleicht über die Schließung der Boxengasse diskutieren", meint Haug. "Es gibt Vor- und Nachteile bei beiden Lösungen." Der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley meint: "Ich bin gegen künstliche Kontrolle der Rennen. Es ist Teil der Show. Manche gewinnen, manche verlieren, aber das alles tut der Formel 1 gut."

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ist sogar speziell gegen den neuen Vorschlag. "Wenn man sich an Kanada 2008 erinnert, dann finde ich es nur dumm, wenn in der Formel 1 hinter einer roten Ampel Autos zusammenkrachen. Wir sind doch hier nicht im Straßenverkehr vor normalen Ampeln. Die Boxengasse sollte offen bleiben. Dann liegt es an den Teams, ob sie daraus einen Vorteil ziehen können oder nicht." Die Teamchefs sollen in zwei Wochen in Südkorea erneut über das Thema diskutieren, in Singapur konnte man keine Einigung finden.

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