Teamchefs von Drei-Autos-Lösung wenig begeistert
Sollten 2003 weniger als neun Teams am Start sein, müssten die Teams mit drei Autos fahren ? ein Horror-Szenario
(Motorsport-Total.com) - Arrows, Minardi und Jordan gelten als potenzielle Wackelkandidaten in der Formel 1. Würden drei Teams die Formel 1 verlassen und würde kein neues Team hinzustoßen, so wären nur noch acht Teams mit insgesamt 16 Autos am Start ? für die Formel 1 viel zu wenig. Aus diesem Grund soll das Concorde Agreement vorsehen, dass man die Teams dazu zwingen kann, drei Autos einzusetzen, um mindestens 20 Autos am Start zu haben, wenn weniger als neun Teams in der Formel 1 aktiv sind.

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Peter Sauber: "Zwei oder drei Autos sind derzeit kein Thema"
Für die Teamchefs ist das das reinste Horror-Szenario: "Wenn drei Autos pro Team das Thema sind, dann würde das natürlich bedeuten, dass drei Teams nicht mehr da wären und es ist kein Geheimnis, dass wir eines davon wären", so Minardi-Teamchef Paul Stoddart. "Das wäre für die Formel 1 ein trauriger Tag. Niemand von uns weiß, was den Sport so magisch macht und warum hunderte von Millionen Menschen einschalten und bei jedem Wetter auf der Tribüne sitzen. Sie wollen die Ferraris, Williams' und McLarens sehen, aber sie wollen auch die kleineren Teams."
Auch für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug steht fest, dass es nicht leicht ist, einfach mit drei Autos pro Team zu fahren: "Man muss das Geld dafür aufbringen, es ist nicht nur so, als dass man einfach ein T-Car auf die Strecke schickt. Sobald man ein Auto mehr im Einsatz hat, ist es ein komplett anderes Thema. Man braucht mehr Leute, mehr Teile, mehr Motoren. Wenn die Notwendigkeit vorhanden ist, dann kann man ziemlich sicher sein, dass es ein drittes Auto geben wird, aber das ist keine Entscheidung, die man über Nacht treffen kann."
Für die Teams wären die Zusatzkosten immens, und wenn Ferrari, McLaren und Williams mit drei Autos fahren würden ? macht insgesamt neun Boliden ? würden die kleinen Teams wohl kaum noch punkten. "Wir haben elf Teams, da gibt es keinen Bedarf, über zwei oder drei Autos zu sprechen", so Peter Sauber, der mit seinem Team davon betroffen wäre, fast nur durch ein Wunder auf einen der sechs Punkteplätze fahren könnte.
Auch Frank Williams, der schon seit Jahren in der Formel 1 aktiv ist, zeigt sich wenig begeistert über den Passus im Formel-1-Reglement: "Wenn drei Autos notwendig sind, dann sind die Probleme Bernie Ecclestone egal. Er sagt dann einfach nur 'stockt auf, löst die Probleme'". Für einen Formel-1-Neuling wie Toyota dürfte der Einsatz von drei Autos noch schwieriger sein: "So etwas kann man nicht über Nacht machen. Wir sind neu dabei und es wären von uns große Anstrengungen notwendig, um dies umzusetzen. Wenn es aber notwendig sein sollte, dann werden wir uns zusammensetzen und eine Lösung finden."

