Fahren die Top-Teams bald mit vier Autos?
Wenn es nach Formel-1-Promoter Ecclestone geht, dann nehmen die Top-Teams bald mit drei oder vier Autos an den Rennen teil
(Motorsport-Total.com) - Auf Grund der hohen Kosten könnte das Formel-1-Feld noch in diesem Jahr um zwei Teams kleiner werden. Max Mosley, Präsident des Motorsportweltverbands FIA, bestätigte am Rande des Monaco-Grand-Prixs in Monte Carlo: "Es sieht so aus, dass wir noch ein oder zwei Teams verlieren." Auch wenn der Brite dabei keine Namen nannte, dürfte er damit das Minardi-Asiatech-Team und die Mannschaft von Heinz-Harald Frentzen, Arrows-Cosworth, gemeint haben. Die Teamchefs der beiden Rennställe klagen schon seit längerem über Geldnot.

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Norbert Haug: Vorschlag muss genau überdacht werden
Arrows-Cosworth-Teamchef Tom Walkinshaw konnte erst in Monte Carlo eine längst überfällige Rate für die Cosworth-Motoren an Jaguar-Racing-Teamchef Niki Lauda zahlen. Minardi-Asiatech-Teamchef Paul Stoddart verriet in Monte Carlo, dass er schon 22 Mitarbeiter auf Grund der schwierigen finanziellen Lage des kleinen italienischen Teams entlassen musste.
Damit das Feld nicht auf 18 Autos schrumpft, hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone in Monte Carlo dazu plädiert, dass die Top-Teams dann drei oder gar vier Autos pro Rennwochenende einsetzen, so dass sogar die Testfahrer an den Rennen teilnehmen können. Mercedes-Benz-Motorsportdirektor Norbert Haug warnte jedoch vor zu schnellen Entscheidungen. "Wir kennen den Bernie, der will für die Formel 1 nur das Beste, aber er neigt auch dazu, einfach zu sagen, die sollen halt mehr Autos einsetzen", wird der Schwabe von der Fachzeitung 'Motorsport aktuell' zitiert. "Wie das in der Realität aussieht, muss man diskutieren."
Prinzipiell hält es Norbert Haug für nicht so leicht, ein weiteres Auto am Rennwochenende permanent einzusetzen. Zwar haben alle Teams inzwischen mindestens ein Ersatzauto bei den Grand Prixs, welches im Bedarfsfall jedoch von den Mechanikern betreut wird, die normaler Weise das Rennauto des Fahrers betreuen, der in das Ersatzauto wechselt. "Es ist nicht einfach, ein drittes oder gar ein viertes Auto einzusetzen", stellte Norbert Haug klar.
Derweil hält Sauber-Petronas-Teamchef Peter Sauber die Idee offenbar für gar nicht so abwegig. Obwohl er mit seinem Schweizer Rennstall nicht zu den Top-Teams zählt, hält es der 58-Jährige nicht für ausgeschlossen, dass auch sein Team weitere Autos einsetzt. "Drei Fahrzeuge haben wir jetzt schon bei jedem Rennen", sagte Peter Sauber der Fachzeitung, "ein viertes liegt im Container."

