• 01.07.2005 10:54

  • von Marco Helgert

Teamchefs erwarten 2006 keine 20 Rennen

Ein Formel-1-Kalender mit 20 Rennen für die Saison 2006? Die Formel-1-Gemeinde steht einem solchen Ansinnen kritisch gegenüber

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Mittwoch beriet sich der Weltmotorsportrat der FIA nicht nur über mögliche Sanktionen für die Michelin-Teams, die in Indianapolis nicht am Rennen teilnahmen, auch zahlreiche andere Entscheidungen wurden getroffen. Unter anderem reservierte das Gremium 20 Termine für die Formel-1-Rennen der Saison 2006.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Nick Fry ist kein uneingeschränkter Freund von 20 Saison-Rennen

Während Mexiko bereits im nächsten Jahr ein Rennen bekommen soll, was mit den 19 Rennen in diesem Jahr alle Terminvorschläge ausfüllen würde, beinhalten diese Vorschläge einige Besonderheiten. So kollidieren drei Renntermine mit der Fußballweltmeisterschaft, zudem gibt es einen Block mit drei aufeinander folgenden Grands Prix.#w1#

Doch in der Formel-1-Gemeinde geht man nicht davon aus, dass alle 20 Termine auch mit Rennen besetzt werden. "Ich denke nicht, dass es notwendigerweise 20 Rennen sein werden", erklärte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh dem 'Guardian'. "Das Concorde-Agreement beinhaltet 16 Rennen mit der Möglichkeit für ein 17. Ich denke, dass es wahrscheinlicher ist, dass die 20 Termine mehr Flexibilität bei der Wahl geben sollen."

Schon der Formel-1-Kalender in diesem Jahr, der 19 Rennen beinhaltet, sorgte für Aufregung. Die Erholungsphasen der Teammitarbeiter sind stark eingeschränkt, zudem befürchten einige ein nachlassendes Interesse der Öffentlichkeit, wenn die Fans mit zu vielen Rennen in einer Saison überschwemmt werden.

"Es würde einige Probleme mit einem noch stärker ausgedehnten Kalender geben", so BAR-Honda-Teamchef Nick Fry. "Ein Problem ist, ob die Zuschauer auch wirklich 20 Rennen wollen. Zudem müsste man dafür an anderer Stelle etwas ausgleichen, vielleicht beim Testen." Die Belastungen für die Teams sei ebenfalls zu groß.

"Ich weiß, dass Mitarbeiter bei uns und auch bei McLaren gegangen sind, weil der momentane Plan zu viel Zeit weg von zu Hause beinhaltet", so Fry weiter. "Ich stehe voll hinter der Erweiterung der Formel 1 außerhalb von Europa, aber es würde für mich mehr Sinn ergeben, wenn man die Rennen in den europäischen Ländern zurückschraubt, die zwei Rennen haben."