• 31.10.2009 12:56

  • von Fabian Hust

Teamchefs bauen voll auf Jean Todt

Bob Bell, Christian Horner und Ross Brawn erhoffen sich viel von Jean Todt in seiner neuen Rolle als FIA-Präsident

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um die Präsidentschaft des Automobilweltverbandes FIA ist entschieden - Ex-Ferrari-Teamchef Jean Todt hat die Wahl gegen Ari Vatanen gewonnen. "Eine der Sachen, welche die Formel 1 wirklich benötigt, ist eine gute und starke Führung und Richtung", so Renault-Teamchef Bob Bell. "Ich will damit nicht zwangsläufig vorgegeben, dass wir dies nicht im Regime zuvor gesehen haben - das haben wir, aber vielleicht war es nicht immer die Richtung, der wir zugestimmt haben."

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef), Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor), Ross Brawn (Teamchef), Bob Bell (Teamchef)

Die Formel-1-Teamchefs setzen große Hoffnungen in Jean Todt

"Von Jean wollten wir vor allem eine klare Richtung, einen positiven Dialog mit den Teams, um sicherzustellen, dass jene Richtung, die wir einschlagen, im besten Interesse der gesamten Formel 1 ist. Zudem muss sie vernünftig ausbalanciert sein, um den Anforderungen der Teams gerecht zu werden, die von den Herstellern unterstützt werden. Man muss die Anforderungen der Hersteller, aller Anteilseigner, der Öffentlichkeit, der Sponsoren und der Strecken gerecht werden."#w1#

"In der Formel 1 gibt es viele verschiedene Anforderungen, und ich denke, dass die FIA eine starke Führung zeigen muss, die all jene Anforderungen arrangiert und ihr Mögliches gibt, um sicherzustellen, dass sie alle befriedigt werden. Ich hoffe, dass er dies schaffen kann, und ich hoffe, dass er dies auch tun wird. Seine Führung bei Ferrari war natürlich außergewöhnlich, und wenn er dasselbe in der Formel 1 schafft, dann denke ich, dass wir generell für die Zukunft gut aufgestellt sind."

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner kann Bell zustimmen: "Die wirklich beruhigende Tatsache ist, dass Jean auch schon hier saß, er jene Probleme hatte, mit denen wir es beim Betrieb eines Teams zu tun bekommen. Er kann sich also auf die Probleme beziehen, mit denen wir es in der Formel 1 zu tun bekommen."

"Zudem verfügt er über Erfahrung aus dem Rallye-Sport, den Sportwagen, also ist seine Erfahrung im Motorsport ziemlich einzigartig", so Horner weiter. "Er hat bewiesen, ein phänomenaler Manager zu sein, und hat in seiner konkurrenzfähigen Karriere großartige Erfolge gefeiert."

"Er nimmt nun eine andere Rolle ein, eine, in der es seine Verantwortung ist, fair zu spielen, Stabilität innerhalb der Regeln zu gewähren, die Kosten zu reduzieren, die Sicherheit zu verbessern, und diesbezüglich ist er meiner Meinung nach ein großartiger Kandidat."

"Ich denke, dass die Formel-1-Teams eine wirklich gute Chance haben, eng mit Jean und seinem Team zusammen zu arbeiten, wen auch immer er ernennt, um sich wirklich auf diese Aspekte zu fokussieren. Hoffentlich können wir zwischen den Teams und der FIA eine neuerliche enge Zusammenarbeit sehen."

Auch Ross Brawn, der bei Ferrari Jahre lang mit Jean Todt zusammengearbeitet hat, erachtet den Franzosen als "würdigen Nachfolger von Max Mosley": "Er hat unseren Sport und andere Sportarten auf allen Ebenen kennen gelernt. Er war ein Navigator und hat die Weltmeisterschaft als Rallye-Navigator gewonnen, leitete ein Rallye-Team, das die Weltmeisterschaft gewann, betrieb ein Formel-1-Team, das die Weltmeisterschaft ebenfalls gewinnen konnte. Es gibt sehr wenige Leute mit dieser Erfahrung."

"Jean ist sehr gut darin, die Leute zusammenzubringen und Lösungen für schwierige Probleme zu finden, Lösungen zu finden, wenn viele verschiedene Interessen darin involviert sind. Er hat das Ferrari-Schiff während zwölf oder 13 Jahren gesteuert, und besonders in der ersten Phase war es sehr schwierig, er hat es aber extrem gut hinbekommen."

"Er hat eine großartige Fähigkeit, mit Situationen umzugehen, und er mag es besonders, in einer Team-Umgebung zu arbeiten. Er ist sehr stark darin, die Qualitäten der Leute in einer Team-Umgebung aufzudecken, und ich weiß, dass er in der FIA ein sehr gutes Team um sich herum aufbaut."

"Ich blicke aus diesem Grund mit großem Optimismus in die Zukunft. In der letzten Periode wurde eine Menge erreicht: die Sicherheit ist in der Formel 1 auf einem sehr hohen Niveau, viele Dinge sind in der Formel 1 großartig und ich denke, dass Jean daran anknüpfen wird."