Teamchefin: "Sauber vielleicht gar nicht so schlecht"

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn über das ermutigende Ergebnis aus Barcelona und die Gefahr durch McLaren: "Die darf man niemals unterschätzen!"

(Motorsport-Total.com) - Durch den achten Rang von Pascal Wehrlein im Grand Prix von Spanien 2017 hat sich Sauber endlich die ersten WM-Punkte des Jahres gutschreiben lassen. Die Schweizer Mannschaft, die in den ersten vier Rennen des Jahres kaum Aussicht auf Zähler gehabt hatte, nutzte eine gute Strategie, um den deutschen Piloten in Barcelona in die Top 10 zu manövrieren. "Die Strategie war klar der Schlüssel zum Erfolg", so Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein sorgte für den ersten Sauber-Punktgewinn 2017 Zoom

Aber nicht nur taktisch habe das Team aus Hinwil überzeugt. "Wir haben allen Kritikern gezeigt, dass das Auto vielleicht gar nicht so schlecht ist. Es hat Potenzial. Mit der Zeit wird das herauskommen", gibt sich Kaltenborn selbstbewusst. Sauber hatte - ebenso wie die Konkurrenz - zum Rennen in Spanien einige Updates ans Auto gebracht. "Es war der erste Schritt. Der größere soll jetzt in Monaco folgen." Die Entwickler um Technikchef Jörg Zander arbeiten unter Hochdruck an weiteren Verbesserungen.

"Nach dem ersten Rennen haben wir gesagt: 'Das kann es nicht sein!' Wir hatten uns mehr erwartet, vor allem von der Aerodynamik. Das weiß unsere Abteilung, Ich hoffe, dass man jetzt entsprechend liefert", stellt die Teamchefin ihre Erwartungen dar. In Barcelona hatte das Team Neuheiten bei der Aerodynamik, nun sollen weitere Elemente folgen. "Es kommt auch noch etwas auf Seiten der Fahrbarkeit, auf der mechanischen Seite", verrät Kaltenborn.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Spanien


Durch die vier Zähler in Spanien hat Sauber sich in der Gesamtwertung von McLaren absetzen können. Die Briten stehen immer noch bei null Punkten. "Ein Team wie McLaren darf man niemals unterschätzen. Die haben ganz andere Möglichkeiten, finanzieller und personeller Natur. Schauen wir mal, was im nächsten Rennen passieren wird", mahnt die Österreicherin vor etwaiger Selbstgefälligkeit. Ein Schritt von McLaren-Partner Honda könnte die Hackordnung schnell umkehren.

Gleichzeitig gibt es bei Sauber nach dem Einstieg der Investoren neue Möglichkeiten. "Wir haben es immer geschafft, uns in Krisensituationen auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das hat uns immer durch die schwierigen Zeiten gebracht. Nun haben wir endlich stabile finanzielle Verhältnisse", freut sich Kaltenborn. "Wir können jetzt den Fokus voll auf Performance legen. Aber alles braucht seine Zeit, so schnell geht das alles nicht."