Teamchef: Deshalb hat Aston Martin bisher nur wenige Updates verwendet

Teamchef Mike Krack erklärt die Strategie von Aston Martin in der Formel-1-Saison 2023 und weshalb sein Rennstall nicht auf eine Vielzahl von Updates setzt

(Motorsport-Total.com) - Aston Martin ist die große Überraschung der Formel-1-Saison 2023. Doch der AMR23 von Fernando Alonso und Lance Stroll ist nicht etwa deshalb so schnell, weil das Team ständig neue Teile am Auto festschrauben würde, wie Teamchef Mike Krack betont.

Titel-Bild zur News: Lance Stroll im Aston Martin AMR23 beim Miami-Grand-Prix 2023

Lance Stroll im Aston Martin AMR23 beim Miami-Grand-Prix 2023 Zoom

"Wir hatten es von Anfang an darauf abgesehen, möglichst viel über das Auto zu lernen, bevor man hastig Änderungen daran vornimmt. Für uns war zum Beispiel klar: In Baku würden wir keine Updates einsetzen, weil dort das Risiko einfach zu hoch ist. Im weiteren Saisonverlauf muss man sehen, wo es sinnvoll ist, neue Teile zu verwenden. Wir folgen da einfach unserem Plan", erklärt Krack.

Und dieser Plan scheint bisher aufzugehen: Aston Martin belegt nach fünf von 23 Grands Prix den zweiten Zwischenrang in der Formel-1-Gesamtwertung und steht damit in der Tabelle vor Mercedes und Ferrari.

Ferrari hat seinen Speed nicht in Ergebnisse umgemünzt

Aber kann Aston Martin diese Position mittelfristig verteidigen? Denn Ferrari scheint mit dem SF-23 weiter zuzulegen. Krack aber denkt: Das ist eine falsche Wahrnehmung. Er meint: "Ferrari ist schon seit dem ersten Rennen schnell, aber es hatte immer Probleme."

"Ich glaube, [Charles Leclerc] lag in Bahrain an dritter Stelle, als er ausgefallen ist. Wir haben davon profitiert. In Saudi-Arabien gab es eine Strafe, in Australien einen Zwischenfall in Runde eins. Ferrari war also immer zur Stelle, aber die Ergebnisse haben sich nicht eingestellt."

Und so ist Ferrari nach den ersten Rennen der Formel-1-Saison 2023 nur Vierter in der Weltmeisterschaft. Krack kümmert das wenig: "Wir machen unser eigenes Ding und haben unseren eigenen Plan. Daran wird sich nicht viel ändern."

Welche Faktoren die Weiterentwicklung bedingen

So halte er es auch bei der Weiterentwicklung des AMR23. "Wenn andere Teams jedes Mal neue Teile bringen, darf das keinen Einfluss auf unseren Plan haben, sonst reagieren wir immer nur. Ich halte es für wichtig, dass man sich selbst einen Plan zurechtlegt und definiert, was man erreichen will. Und da muss man dann dranbleiben", sagt Krack.

Er fügt hinzu: "Natürlich musst du je nach dem Verlauf der Entwicklung schauen, was sich links und rechts tut. Man sollte sich aber nicht zu sehr davon ablenken lassen, was die Konkurrenz macht."

Ohnehin lasse sich zu einer so frühen Phase im Jahr unmöglich vorhersagen, was zu Saisonmitte passiere, meint Krack. "Das kommt ganz darauf an, wer bis dahin wie viel ausgegeben hat und wo man dann steht. Man wird sich schließlich auch Gedanken über das neue Auto [für 2024] machen müssen."