powered by Motorsport.com
  • 11.08.2011 09:39

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Die Rennen sind verwirrend"

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Gabriele Tarquini findet nur bedingt Gefallen an den aktuellen Regeln in der Königsklasse: "Es tut sich einfach so vieles"

(Motorsport-Total.com) - Pünktlich zur neuen Rennsaison veränderte die Formel 1 einmal mehr ihr Gesicht: Pirelli löste den langjährigen Reifenpartner der Königsklasse, Bridgestone, ab und stellt seit 2011 die Einheitsreifen der Formel 1, außerdem kehrte KERS zurück und der Heckflügel ist nun verstellbar. All dies hatte zur Folge, dass in den Rennen in diesem Jahr einiges geboten ist - zu viel für manche Geschmäcker.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini sieht die Entwicklung der Formel 1 durchaus auch kritisch

Gabriele Tarquini, Tourenwagen-Weltmeister von 2009 und früherer Formel-1-Pilot, weiß nicht so richtig, was er zur Saisonhälfte von den jüngsten Neuerungen halten soll. "Als Fan, der die Formel 1 vor dem Fernseher verfolgt, muss ich sagen: Es ist jetzt besser als früher. In den vergangenen Saisons war es ziemlich langweilig. Da schlief selbst ich nach zehn Minuten ein", meint der Italiener.

Jetzt werde der Zuschauer deutlich besser unterhalten. "Wenn du aber eine gewisse Ahnung vom Motorsport hast und gewissermaßen ein Insider bist, dann sind die Rennen aktuell nicht aufregender, sondern vielmehr viel verwirrender", erläutert der 49-Jährige bei 'Motorsport-Total.com'. "Letzteres gilt zum Beispiel auch für mich, obwohl ich ein recht gutes Verständnis für diese Materie habe."¿pbvin|512|3966||0|1pb¿

"Es tut sich einfach so vieles. Das kannst du am Fernseher zwar verfolgen, doch du verstehst nicht, warum es vor sich geht und welche Hintergründe es hat", sagt Tarquini. Vermutlich sehe allerdings nur eine Minderheit die "neue Formel 1" derart kritisch. "Vielleicht halten es fünf Prozent für etwas überzogen, doch für 95 Prozent der TV-Zuschauer dürfte es einfach nur eine gute Show sein."

Man dürfe nicht vergessen: Die Formel 1 sei ein Teamsport - und dies nun eben mehr denn je. "Die Taktik hat gewissermaßen die Überhand genommen", erklärt Tarquini und verweist auf die Strategen an den Kommandoständen der Rennställe. "Jetzt kannst du ein Rennen nicht mehr vorab planen, sondern musst dich während eines Grand Prix' stets neu orientieren. Das schafft Spannung."