• 10.05.2006 12:46

  • von Adrian Meier

Tambay: Michelin hat derzeit Rückstand auf Bridgestone

Patrick Tambay glaubt, dass die französischen Pneus auf dem Nürburgring unterlegen waren - Renault zudem in der Eifel erneut mit taktischem Fehler

(Motorsport-Total.com) - Beim Sieg von Michael Schumacher im Grand Prix von Europa am vergangenen Wochenende hatte WM-Spitzenreiter Fernando Alonso keine Chance gegen den Ferrari-Piloten. Nach dem Rennen machte der Spanier hierfür vor allem die Michelin-Reifen verantwortlich, die den Bridgestone-Pneus auf dem Nürburgring unterlegen gewesen seien. Patrick Tambay, früher selbst in der Königsklasse aktiv, ist der Meinung, dass Alonso mit seiner Einschätzung richtig liegt.

Titel-Bild zur News: Patrick Tambay

Laut Patrick Tambay hat Renault in der Eifel erneut eine falsche Taktik gewählt

"Michelin hat derzeit einige Schwierigkeiten, da ihre Gummis etwas härter sind als jene von Bridgestone", erklärte er der französischen Zeitung 'L'Equipe'. Bridgestone dagegen liefere Ferrari momentan einen Reifen, der optimal zum 248 F1 passe und eine gute Leistung zeige. Damit hat der japanische Pneu-Hersteller laut Tambay derzeit einen großen Anteil an der Erstarkung Ferraris.#w1#

Ferrari reagierte gut auf Renaults Strategie

"Michelin hat derzeit einige Schwierigkeiten." Patrick Tambay

Dass Alonso auch von internen Querelen innerhalb des Renault-Teams eingebremst wurde, da der Weggang des Spaniers zum Saisonende bereits seit langem bekannt ist und der 24-Jährige sein Team zuletzt einige Male kritisiert hatte, glaubt der Franzose dagegen nicht. Vielmehr leiste Ferrari momentan bessere Arbeit, vor allem auf dem Gebiet der Taktik hätten die "Roten" Renault bereits zum zweiten Mal ausgekontert.

"Heute hat alleine die Taktik beim ersten Boxenstopp den Ausschlag gegeben, als Ferrari sich entschieden hat, Schumacher mehr Sprit mitzugeben, um seinen nächsten Stopp länger hinauszögern zu können", meinte Tambay. "Die Scuderia hat schnell reagiert." Bereits nach dem Grand Prix von San Marino hatte der frühere Formel-1-Pilot eine falsche Taktik Renaults für die Niederlage verantwortlich gemacht.

Erneut spannendes Duell in Barcelona

"Es wird erneut das Duell Alonso gegen Schumacher angesagt sein." Patrick Tambay

Beim nächsten Rennen am kommenden Wochenende in Barcelona werde nun spannend zu Beobachten sein, ob Ferrari den Aufwärtstrend fortsetzen wird können, oder ob Renault zurückschlägt: "Es wird erneut das Duell Alonso gegen Schumacher angesagt sein." Eigentlich habe er erwartet, dass man erst beim Rennen auf dem 'Circuit de Catalunya' würde sagen können, ob Ferrari tatsächlich wieder erstarkt sei, doch nach dem erneuten Sieg der Italiener am vergangenen Wochenende habe sich die Situation verändert. In Barcelona wird es Alonso daher laut Tambay schwer haben, allerdings könne ihn die Unterstützung durch seine spanischen Fans beim Heimrennen zusätzlich motivieren.

Das Rennen auf dem Nürburgring habe indes gezeigt, dass vermutlich nicht nur Alonso und Schumacher um die Spitze kämpfen werden: "Es gab vier starke Fahrer. Der Fünfte (Rubens Barrichello; Anm. d. Red.) war bereits eine Minute und zwölf Sekunden zurück, das ist eine Menge", erklärte Tambay. Zu den starken Fahrern gehöre dabei auch Schumachers neuer Ferrari-Teamkollege Felipe Massa, der mit Rang drei in der Eifel seinen ersten Podestplatz einfahren konnte.