• 10.05.2006 13:09

So stimmt man in Barcelona ein Formel-1-Auto ab

Den Kurs in Barcelona kennen die Formel-1-Fahrer wie ihre eigene Westentasche - dennoch ist die Abstimmungsarbeit in Spanien nicht einfach

(Motorsport-Total.com) - Der Mix aus Highspeed-Kurven, einer langen Gerade und einer abrasiven Fahrbahnoberfläche machen die Strecke zu einer der technisch anspruchsvollsten überhaupt - ein kompletterer Kurs ist kaum vorzustellen. Trotz des großen Vorwissens der Teams ist das Finden des richtigen Setup-Kompromisses deshalb immer eine außerordentlich komplexe Aufgabe.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Einfach ist da Abstimmen eines Autos auf dem 'Circuit de Catalunya' nicht

Aerodynamik: Der Schlüsselfaktor dieses Kurses heißt aerodynamische Effizienz. Die Strecke weist jede Art von Kurve auf, und jeder Geraden geht eine schnelle Kurve voraus. Aus diesem Grunde fahren die Teams trotz der langen Geraden mit hohem Abtrieb, da Kurvenspeed und ein sauberer Kurvenausgang wichtiger sind als die Höchstgeschwindigkeit, die von den steileren Flügeln begrenzt wird.#w1#

Aufhängung: Bei der Abstimmung der Aufhängungs-Elemente lautet die Aufgabe wie immer, einen guten Kompromiss zu finden - der sich hier allerdings noch komplexer darstellt. Die Fahrer sollen ein gut ausbalanciertes, wendiges Auto haben. Das spricht für eine relativ steif abgestimmte Front, um agile und präzise Richtungswechsel zu ermöglichen. Das Heck dagegen ist etwas weicher, um eine bestmögliche Traktion beim Herausbeschleunigen aus den langsamen Kurven zu ermöglichen. Die Bodenfreiheit ist in Spanien ungemein wichtig. Der ebene Asphalt erlaubt es, die Autos relativ tief zu legen, um so die Aerodynamik optimal zum Arbeiten zu bringen.

Reifen: Der 'Circuit de Catalunya' ist bekannt dafür, die Reifen besonders hart zu fordern. Das liegt zum einen an den vielen schnellen und lang gezogenen Kurven. Die Reifen müssen über lange Zeiträume große Lasten aufnehmen. Dies gilt besonders für den linken Vorderreifen, der in allen schnellen Kurven die meiste Arbeit leisten muss. Das wichtigste Auswahlkriterium der Pneus für das Rennen wird daher der Grad ihres Leistungsabbaus sein. Um diesen Effekt zu mindern, sind auch Setup-Änderungen wie eine Verringerung des negativen Sturzes an der Vorderachse denkbar.

Motor

Leistung: Barcelona zählt nicht zu den typischen Motorenstrecken, da die Triebwerke an keinem Punkt des Kurses außergewöhnlichen Belastungen unterliegen. Es kommen relativ wenige Beschleunigungsvorgänge aus niedrigen Drehzahlen vor. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer progressiven Leistungsentfaltung und guter Fahrbarkeit, da sich dadurch auch das Handling verbessert und die Lebensdauer der Reifen erhöht. Die Drosselklappen sind für 69 Prozent einer Runde voll geöffnet.

Getriebe: Durch die Länge der Zielgeraden ist die Wahl der optimalen Übersetzungen nicht unkompliziert. Der siebte Gang muss so lang ausgelegt sein, dass der Motor auch bei Rückenwind oder im Windschatten eines Gegners nicht überdreht. Auf der anderen Seite kann Gegenwind erheblich Top-Speed kosten. Die Auswahl der Achsübersetzung gehört zu den wichtigsten Aufgaben während des Trainings.

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