Takuma Sato: Viele Probleme in Silverstone
In Silverstone wollte sich der BAR-Honda-Pilot besonders stark präsentieren, doch eine Fülle von Problemen vereitelten dies
(Motorsport-Total.com) - Während die englischen Motorsportfans gespannt auf das Abschneiden von David Coulthard und Jenson Button achteten, wollte Takuma Sato die Gunst der Stunde nutzen, um aus dem Schatten seines BAR-Honda-Teamkollegen hervorzutreten. Doch anstatt Button gerade bei seinem Heim-Grand-Prix in die Schranken zu weisen, verfehlte der Japaner mit Platz elf die Punkteränge.

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Takuma Sato war in Silverstone chancenlos unterwegs
Dabei begannen bereits am ersten Trainingstag die Probleme. "Es war schwer zu verstehen, aber der Unterboden war beschädigt", erklärte der Japaner. "Wahrscheinlich von den Kerbs in 'Backetts' oder 'Abbey'. Auch wenn wir es in den Datenaufzeichnungen nicht finden konnten, so war der Unterboden gebrochen. Es war zu risikoreich, weiterzufahren, daher wechselten wir ihn. Aber das dauerte etwas Zeit und ich konnte daher nicht mehr auf neuen Reifen auf die Bahn."#w1#
Den Rückstand, den sich Sato am ersten Tag einfing, konnte er in der Folgezeit nie wieder aufholen. "Auch bezüglich es Setups", so der 27-Jährige. "Ich habe mich nie richtig auf etwas einschießen können. Beim Testen in Juni war alles sehr gut, dies wollte ich wieder erreichen. Ich weiß nicht genau warum, aber dieses Mal war ich nicht zufrieden, vielleicht wegen der Reifen, der Temperatur oder den böigen Winden."
Für das Qualifying geschah der nächste Fauxpas, der sich jedoch genauso gut hätte auszahlen können. Jenson Button richtete sich auf ein trockenes Rennen aus. Um zwei Eisen im Feuer zu haben, entschied man sich im Team, Takuma Sato mit mehr Sprit auf eine Zwei-Stopp-Strategie ins Rennen zu schicken - im Falle eines regnerischen Sonntags wären seine Chancen gestiegen. "Wir wussten nur nicht, ob die Reifen mit so viel Benzin nicht zu schnell verschleißen würde, aber dieses Risiko mussten wir eingehen", so Sato.
Sato startete als Achter und der Beginn des Rennens war durchaus unterhaltsam. "Beim Start kamen Montoya und ich nur langsam weg. Webbers Jaguar tauchte neben uns auf, aber wir beide konnten ihn in der ersten Kurve hinter uns halten. Es war ein schöner und aufregender Kampf, mein erster mit Montoya, und ich stieß vor ihm in 'Stowe'."
Damit war er Siebter, doch nach zwei Runden zeigten sich bereits die ersten Probleme. "Ich kämpfte mit der Balance", so Sato. "Ich hatte Untersteuern und meine Vorderreifen körnten. Als ich durch 'Becketts' fuhr, musste ich über die Wiese fahren - ein enttäuschender Moment. Es hatte nichts Schaden genommen, aber mit diesen Reifen ging es einfach nicht. Auch mein Topspeed war im ersten Stint sehr langsam - die Ingenieure wollten über die Gemischaufbereitung noch etwas versuchen."
Sato tankte spät, fuhr damit schon auf dem zweiten Rang. Doch der Japaner teilte ein Schicksal mit dem späteren Zweitplatzierten Räikkönen - die Nachzügler. "Der Verkehr war schlimm. Jedes Mal erwischte ich die schlimmste Stelle. In 'Becketts' musste ich einen Gang tiefer als normal durch, auch in der 'Club' war es fürchterlich. Ich habe den Schwung verloren und fast alle fuhren vorbei."
Nach seinem ersten Boxenstopp war das Rennen gelaufen. Sato versuchte das Auto nur noch ins Ziel zu bringen und von eventuellen Ausfällen zu profitieren. "Für ein Auto, das ohnehin schon keine gute Balance hat, sind volle Tanks noch schlimmer", erklärte er. "Ich hatte viel Untersteuern, kaum Traktion und keine Stabilität in langsamen Kurven. Auf den Geraden setzte mein Auto auf, warum, das wissen wir noch nicht."
"Manchmal hat man eben einen schlechten Tag, aber es ist besonders schade, dass dies gerade in Silverstone passieren musste, denn auf diesen Grand Prix freuten wir uns besonders. Wir haben in Indianapolis Schwung aufgenommen, doch dann kamen zwei desaströse Rennen." Nun soll zumindest Hockenheim besser laufen. "Bei diesem Rennen hat sich 2002 alles für mich gebessert", erklärte er abschließend.

