• 28.10.2011 14:22

Tag eins in Indien: Ecclestone wegen Hund sauer...

... doch ansonsten gibt es jede Menge Lob für Hermann Tilkes neue Strecke in Noida - Vettel hinter Massa Zweiter - Strafen für Hamilton und Perez

(Motorsport-Total.com/SID) - Ein streunender Hund, dichter Smog und eine Menge Schmutz auf der Strecke: Das Chaos am Streckenrand fand am ersten Renntag auf dem neuen Formel-1-Kurs in Indien seine Fortsetzung. Doch die Strecke des Aachener Architekten Hermann Tilke begeisterte die Fahrer einhellig. "Als die Hunde aus dem Weg waren, hat's richtig Spaß gemacht", lobt Weltmeister Sebastian Vettel nach seinem zweiten Platz am ersten Trainingstag schmunzelnd.

Titel-Bild zur News: Streunender Hund

Dieser Hund sorgte im ersten Training für eine fünfminütige Unterbrechung

Das Tier hatte sich schon nach fünf Minuten der ersten Einheit auf die Strecke verirrt und eine fünfminütige Unterbrechung hervorgerufen. "Es gibt eben sehr viele Menschen in Indien, sehr viele Kühe und - wie wir jetzt wissen - auch sehr viele Hunde", lacht die in Indien geborene Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn.

Geburtstagskind Ecclestone kann nicht lachen

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone findet den Zwischenfall dagegen nicht lustig: "Gelacht habe ich nicht wirklich", sagt der Brite an seinem 81. Geburtstag. "Ich habe sofort an Istanbul gedacht und hoffe, dass uns so etwas am weiteren Wochenende erspart bleibt."


Fotos: Großer Preis von Indien, Freitag


In einem GP2-Rennen 2008 hatte der heutige Renault-Pilot Bruno Senna in der Türkei einen auf die Strecke gelaufenen Hund überfahren und sein Auto dabei stark beschädigt. "Einerseits lacht man, aber ich weiß aus Erfahrung, dass das eigentlich nicht zum Lachen ist", so der Neffe des dreifachen Weltmeisters Ayrton Senna, der damals unverletzt geblieben war.

Das Kuriose: "Ich habe den Hund schon vor dem Start herumlaufen sehen", erklärt Senna. Zu diesem Zeitpunkt kümmerte sich niemand um das Tier. Gerüchte, der Hund sei direkt nach dem Einfangen getötet worden, wurden zunächst nicht bestätigt.

Viel Lob für Tilkes neuesten Wurf

Felipe Massa

Felipe Massa sicherte sich die erste Tagesbestzeit auf der neuen Strecke Zoom

Doch in den restlichen 170 Trainingsminuten des ersten Formel-1-Tages auf der Strecke nahe Neu-Delhi stand der Sport im Mittelpunkt. Noch vor dem stark vibrierenden "Flatter-Frontflügel", der Felipe Massa die überraschende Tagesbestzeit sicherte, war das Streckenprofil des neuen Kurses das beherrschende Thema. Vor allem Nico Rosberg zeigte sich begeistert: "Das ist eine Superstrecke, sehr eigen und echt toll", schwärmt der Mercedes-Fahrer.

Rekordweltmeister Michael Schumacher bezeichnet den Buddh-International-Circuit als "sehr interessante Strecke, auf der es Spaß macht zu fahren". Dass die beiden Mercedes-Piloten sich mit den Plätzen 14 (Schumacher) und 15 (Rosberg) in der Tageswertung begnügen mussten, stört sie nicht: "Auf dieser neuen Strecke haben wir uns in der zweiten Trainingssitzung ausschließlich auf die Vorbereitung fürs Rennen konzentriert", betont Sportchef Norbert Haug. Rosberg fühlt sich "gut vorbereitet" für das Rennen.

Smog nur am Vormittag ein Problem

Auch Vettel schwärmt von einer "interessanten Strecke", spricht aber auch ein weiteres Problem an: "Der Staub und Schmutz machen es nicht einfach", sagt er. "Das wird übers Wochenende sicher besser werden, aber es wird uns auch die ganze Zeit begleiten." Mit Besen und Wasserwerfern hatten die Streckenposten die Strecke gereinigt, sie durch letzteres aber auch etwas rutschig gemacht. Das Smog-Problem war nur am Vormittag akut, als manche Fahrer sogar die sonst nur bei Nebel und starkem Regen benutzten Warnlichter einschalteten.

¿pbvin|512|4213||0|1pb¿Der am Freitag viertplatzierte Lewis Hamilton und der Mexikaner Sergio Perez (13.) werden beim Rennen am Sonntag derweil um drei Startplätze nach hinten versetzt. Der britische McLaren-Pilot und der Sauber-Fahrer wurden damit für die Missachtung einer gelben Flagge in der letzten Runde des ersten Trainings bestraft, in dem Hamilton noch der Schnellste gewesen war.

"Wer diese Flaggen nicht gesehen hat, der muss zum Augenarzt", unkt Marussia-Virgin-Pilot Timo Glock, der den Tag als 21. beendete. Für Freude bei den Gastgebern sorgte derweil Adrian Sutil, der im Force India direkt hinter den Fahrern der drei Topteams Rang sieben belegte. "Unser Update funktioniert ziemlich gut", sagt Sutil und schürt damit Hoffnungen auf ein gutes Rennergebnis.

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