Szafnauer: Honda will sich auf ein Team konzentrieren
Der Honda-Sportchef über Hondas Wandel in dieser Saison, die geplante Reglementänderung und die Zukunft der Japaner
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Otmar, was läuft bei euch in diesem Jahr anders? Bisher läuft es ja fantastisch..."
Otmar Szafnauer: "Danke, dass sie den Unterschied bemerkt haben. Ich denke, dass wir seit letztem Jahr einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht haben. Der Motor ist stärker, ein wenig leichter als in der Vergangenheit und wegen der neue Regeln hatten wir uns auf die Zuverlässigkeit konzentrieren müssen. Wir sind aus diesem Grund haltbarer als im Jahr zuvor, der Motor ist deutlich leichter und wir haben ein wenig mehr Leistung. Das, im Zusammenspiel mit dem Chassis und unserem neuen Reifenhersteller, hat uns einen Schritt nach vorne gebracht und das zeigt sich auf der Strecke."

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Otmar Szafnauer will den Wettbewerb nicht beschnitten wissen
Frage: "Gibt es auch bei Honda selbst Veränderungen?"
Szafnauer: "Wir versuchen uns bei Honda immer zu verbessern und ja, wir haben ein paar organisatorische Veränderungen vorgenommen, die uns ebenfalls geholfen haben neben der Tatsache, dass wir uns auf die Gewichtsreduzierung und die Verbesserung der Leistung konzentriert haben."#w1#
Frage: "Was denken sie über die gemachten Reglementvorschläge bezüglich des Motors?"
Szafnauer: "Ich denke, dass das Wesentliche der Vorschläge damit zusammenhängt, die Autos einzubremsen und wir bei Honda wollen eine sehr sichere Formel, zur gleichen Zeit möchten wir aber Freiheit beim Design und die technische Herausforderung, die die Formel 1 heute bietet. Wir sind also im Allgemeinen gegen jegliche Änderungen, die unseren Ingenieuren die technische Herausforderungen wegnehmen. Es sind Dinge wie die Begrenzung der Drehzahl und so weiter dabei, so etwas passt nicht zur Formel 1. Aber die Formel 1 sicherer machen? Da sind wir definitiv dafür. Den Hubraum verringern? Ich denke, es wurde darüber geredet, 2,4-Liter-V8-Motoren einzuführen. Wir sind nicht dagegen, solange die Design-Freiheit bestehen bleibt und die Formel 1 der Gipfel des Motorsports bleibt."
Frage: "Ein Vorschlag von Mosley ist die ECU, da er die ganze elektronischen Fahrhilfen loswerden möchte. Würde das das Interesse der Hersteller an der Formel 1 reduzieren?"
Szafnauer: "Wir bei Honda lösen dies intern. Wir sind gegenüber Vorschlägen offen, müssten dies aber noch näher untersuchen. Wir haben es als strategischen Vorteil gesehen, es intern zu lösen und wir müssten diesen Vorschlag erst einmal genauer überdenken, bevor wir eine Antwort geben können."
Frage: "Würde Honda vor dem Ablauf des Concorde Agreements einer solch großen Änderungen wie der Umstellung auf 2,4-Liter-Motoren zustimmen?"
Szafnauer: "Wenn man uns eine ordentliche Entwicklungszeit gibt und dies gut für die Formel 1 und uns ist, dann wären wir dabei."
Frage: "Wie steht Honda zu günstigen Kundenmotoren? Vor einem Jahr haben einige der kleineren Teams dem Erhalt der Traktionskontrolle zugestimmt, wenn sie im Gegenzug billigere Motoren bekommen. Sie fühlen sich nun wohl ein wenig alleingelassen, weil man ihren Versprechen in dieser Saison nicht nachgekommen ist."
Szafnauer: "Es ist uns nicht fremd, in vielen Formeln anzutreten und viele Teams zu haben, die unsere Motoren verwenden, wie als wir in die Formel 1 kamen und dies mit BAR und Jordan taten. Aber wir denken, dass es im Moment für unsere Zukunft besser ist, bei nur einem Team zu bleiben und unsere Ressourcen auf ein Team zu konzentrieren."

