2. Freies Training: Plötzlich BAR-Honda vorne

Ferrari deckte die Karten nicht ganz auf, also schlugen Außenseiter zu - Button im zweiten Freien Training Schnellster vor Sato

(Motorsport-Total.com) - Die Freitags-Bestzeit von Imola geht zwar an Michael Schumacher, dessen 1:20.084er-Runde vom Vormittag nicht mehr unterboten wurde, doch Schnellster im zweiten Freien Training war nicht der deutsche Weltmeister, sondern Jenson Button. Der BAR-Honda-Pilot klassierte sich 0,193 Sekunden vor seinem Teamkollegen Takuma Sato ganz vorne.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button wird morgen in Italien mit Garantie auf den Titelseiten sein...

Alleine schon wegen der italienischen Presse musste man annehmen, dass sich Ferrari um die Trainingsbestzeit bemühen würde, doch Michael Schumacher und Rubens Barrichello entschieden sich am Nachmittag für "Bummeltempo" und bereiteten sich unbeirrbar auf Qualifying und Rennen vor. Für Schumacher schaute so am Ende der dritte Platz heraus, während 23 Runden ohne Auffälligkeiten sammelte er aber wertvolle Informationen. Sonderbar nur die fehlende Pace Barrichellos (11./+ 1,130).#w1#

Zwei BAR-Honda-Piloten am Nachmittag voran

Die Schlagzeilen des Tages erntete das BAR-Honda-Team, welches zwar nicht die absolute Tagesbestzeit fuhr, aber die prestigeträchtige Spitzenposition am Nachmittag einnahm. Jenson Button fuhr 1:20.966, bestätigte diese Marke mehrmals und zählt damit zum engsten Kreis der Ferrari-Verfolger. Sein Teamkollege Takuma Sato schlug sich ebenfalls tadellos, führte zwischendurch sogar kurzzeitig und landete am Ende auf dem beachtlichen zweiten Platz.

Mit relativ wenig Runden und trotz einiger Bremsprobleme am Vormittag landete Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) auf Platz vier, sein Rückstand belief sich allerdings schon auf mehr als sechs Zehntelsekunden. Die "Silberpfeile" wirkten über die Randsteine, die etwa vom Ferrari harmonisch geschluckt wurden, etwas unruhig, waren aber immer wieder für schnelle Sektorenzeiten gut. Als Neunter schaffte auch David Coulthard den Sprung in die Top 10.

Jarno Trulli (Renault/+ 0,638) sicherte sich den fünften Platz, gefolgt vom wiederum bärenstarken BAR-Testfahrer Anthony Davidson, der mit 30 Runden in der zweiten Session das größte Pensum absolvierte. Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams), Fernando Alonso (Renault), Coulthard und der über weite Strecken unauffällige Ralf Schumacher (BMW-Williams) komplettierten die Top 10, die Barrichello und Webber (Jaguar-Cosworth/+ 1,201) knapp verfehlten.

Toyota, Sauber und Jaguar bildeten wieder das Mittelfeld

Während die Top 12 relativ eng beisammen lagen, klafft zwischen dem zwölften und 13. Platz ein Loch - also unmittelbar vor den beiden Toyotas, die je rund 1,8 Sekunden auf die Spitze einbüßten. Ebenfalls in diesem Bereich siedelten sich die Sauber-Piloten an, von denen wiederum Felipe Massa schneller war, und Christian Klien, der im zweiten Jaguar etwa eine Sekunde auf seinen Teamkollegen verlor und mit dem 16. Platz aufgrund sehr weniger Runden nicht restlos zufrieden sein kann.

Nick Heidfeld schleppte seinen unterlegenen Jordan-Ford mit genau 2,9 Sekunden Rückstand auf die 20. Position, doch dem zweiten Deutschen bei den Gelben, die an diesem Wochenende mit dem Senna-Konterfei auf der Motorhaube antreten, erging es noch schlechter: Aufgrund der Reparaturarbeiten nach seinem Crash am Vormittag konnte Timo Glock nicht mehr auf die Strecke gehen, blieb damit als einziger Fahrer am Nachmittag ohne Zeit.

Für morgen ist angesichts der heutigen beiden Sessions Michael Schumacher klar zu favorisieren, zumal es im Reifenkrieg nicht unbedingt nach einem Vorteil für einen der beiden Hersteller riecht. Abzuwarten bleibt aber, wie sehr BMW-Williams mit höherer Drehzahl im Qualifying zulegen kann und ob die "Silberpfeile" ihre Pace halten werden. Spannend wird es an diesem Wochenende auf jeden Fall noch, da die heute durchgehend optimalen Bedingungen möglicherweise in Regen umschlagen könnten.