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  • 08.08.2022 09:55

  • von Kevin Hermann, Co-Autor: Jonathan Noble

Szafnauer enthüllt: Vettel wollte zu Honda wechseln

Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer kramt nach Sebastian Vettels Formel-1-Rücktritt in Ungarn ein paar alte Geschichten mit dem Heppenheimer heraus

(Motorsport-Total.com) - Am Rande des Großen Preises von Ungarn hat sich Sebastian Vettels ehemaliger Teamchef Otmar Szafnauer über den Rücktritt des Deutschen geäußert und dabei noch einige interessante Geschichten parat gehabt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel mit seinem Formel-1-Teamchef Otmar Szafnauer von Aston Martin

Sebastian Vettel 2021 mit seinem Formel-1-Teamchef Otmar Szafnauer von Aston Martin Zoom

"Er ist ein super Typ", sagt der Alpine-Teamchef, der im Jahr zuvor mit Vettel bei Aston Martin zusammengearbeitet hat. "Ich habe ihn [nach dem Rücktritt] angerufen und das Beste für die Zukunft gewünscht."

"Er zieht sich jetzt zwar zurück, aber ich bin mir sicher, dass er etwas Anderes machen wird, das würdig und lohnenswert ist. Aber wenn man ihn als Person kennenlernt, ist er ein erstaunlicher Mensch, mit einem großen Herzen", so Szafnauer.

Szafnauer bedauert verpassten Vettel-Wechsel zu Honda

Angesprochen auf seine besten Geschichten mit Vettel, führt Szafnauer aus: "Ich kenne ihn, seit er 18 oder 19 Jahre alt ist. Ich war bei Honda Racing und Seb kam zu mir und sagte: 'Ich habe ein Zwei-Wochen-Fenster, in dem ich sowohl bei Red Bull als auch bei BMW aus dem Vertrag raus bin. Seid ihr also daran interessiert, mich unter Vertrag zu nehmen?'"

"Er war damals eine unbekannte Größe, aber ich dachte mir: 'Ja, der Junge ist gut. Zwei Wochen Zeitfenster!' Ich ging also zu Gil de Ferran [damaliger Sportdirektor bei Honda] und sagte: 'Wir haben ein Zeitfenster von zwei Wochen, um Seb Vettel zu verpflichten!'"

"Er sagte zu mir: 'Mach dir keine Sorgen, ich habe ein Auge auf ihn geworfen.' Und ich sagte: 'Was meinst du damit, du hast ein Auge auf ihn geworfen? Wir haben zwei Wochen Zeit!' Wie auch immer, wir haben ihn dann nicht unter Vertrag genommen", bedauert Szafnauer.


Fotostrecke: Die Formel-1-Karriere von Sebastian Vettel

Szafnauer und Vettels Hausbrot

"Aber ich habe noch eine andere gute Geschichte mit Vettel, und dieses Mal eine gute", fährt der Alpine-Teamchef fort. "Während der COVID-Phase fühlte er sich wohler, wenn er nicht in ein Hotel ging, wo er sich mit COVID hätte anstecken können, als wenn er bei uns zu Hause in England war, weil jeder jeden Tag getestet wurde, sodass jeder wusste, dass wir COVID-frei sind."

"Und jedes Mal, wenn er zu uns kam, brachte er selbstgebackenes Brot mit, das er in der Schweiz gebacken hatte, in dieser kleinen Tasche, die er dabei hatte. Und ich weiß noch, wie ich das erste Mal sah, dass die Kinder alle gucken."

"Sie liebten Sebs selbstgebackenes Brot über alles. Jedes Mal, wenn er kam, musste er also sein selbstgebackenes Brot mitbringen. Aber genial! Ich meine, wer macht das sonst?", freut sich Szafnauer. "Es war Weißbrot, was geflochten aussah und einfach nur köstlich war."