Symonds und Mansell schreiben Villeneuve nicht ab

2006 könnte nach Meinung vieler Experten Jacques Villeneuves letzte Saison in der Formel 1 sein, doch einige wenige räumen dem Kanadier noch Chancen ein

(Motorsport-Total.com) - Als Jacques Villeneuve 1997 im spanischen Jerez de la Frontera zum ersten und bisher einzigen Mal Formel-1-Weltmeister wurde, lag ihm das Fahrerlager noch zu Füßen. Knapp ein Jahrzehnt später ist alles anders: Der Champion vergangener Tage wird von den meisten Experten nur noch als Mittelfeldfahrer gehandelt und nähert sich dem Ende seiner Karriere.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Bekommt in dieser Saison noch eine allerletzte Chance: Jacques Villeneuve

Ende 2003 wurde Villeneuve nach internen Querelen mit Teamchef David Richards von BAR-Honda rausgeschmissen - und für 2004 fand er kein neues Cockpit mehr. Als Renault jedoch ein paar Monate später Jarno Trulli vor die Tür setzte, bot sich für den Kanadier die Chance, doch noch einmal ein Comeback zu starten. Er vermochte bei seinen drei Gasteinsätzen für das französische Team zwar nicht zu überzeugen, dockte aber dennoch für 2005 bei Sauber an.#w1#

Der Zweijahresvertrag, den er damals unterschrieben hat, brachte ihm nun auch den Stammplatz im neu gegründeten BMW Sauber F1 Team ein, mit dem er im Spätherbst seiner Karriere noch einmal auf das Podium losgehen möchte. Ein weiterer Ex-Weltmeister, Nigel Mansell, traut ihm dies durchaus zu: "Jacques kann superschnell sein", so der Champion von 1992. "Wenn das Team hinter ihm steht und er sich dem Programm voll und ganz verschreibt, könnte er einige überraschen."

"Er ist ein ehemaliger Weltmeister - und Weltmeister wird man nicht durch Zufall!" Pat Symonds

Auch Pat Symonds, Chefingenieur von Renault, äußerte sich lobend über Villeneuve: "In den drei Rennen, die er für uns bestritten hat, erwies er sich als ganz andere Persönlichkeit als ich erwartet hatte", erklärte der Brite im Interview mit 'F1 Racing'. "Ich bereitete mich auf einen grungigen Querdenker mit grungigem Aussehen vor, aber stattdessen lernte ich einen intelligenten Burschen kennen, der hart arbeitet."

"Ich habe eine Menge Respekt vor ihm", fuhr der 52-Jährige fort. "In letzter Zeit hat er außerdem eine bewundernswerte Zähigkeit an den Tag gelegt. Er hat sich an sein Cockpit im BMW Sauber F1 Team geklammert, obwohl nicht viele damit gerechnet hätten, dass er bleiben kann. Insofern wünsche ich ihm, dass er sich wieder hochrappeln kann. Er ist ein ehemaliger Weltmeister - und Weltmeister wird man nicht durch Zufall!"