Symonds spricht MF1 Racing jede Leidenschaft ab
Während MF1-Racing-Teamchef Colin Kolles darum kämpft, endlich akzeptiert zu werden, übt Renaults Chefingenieur Pat Symonds an Midland scharfe Kritik
(Motorsport-Total.com) - Ein russischer Eigentümer, der mit einem ukrainischen Stahlwerk Milliarden gescheffelt hat, ein Teamchef, der als gelernter Zahnarzt in den Motorsport ging und zwei Fahrer, die außer Hardcore-Fans kaum jemand kennt: Kann das gut gehen? MF1-Racing-Boss Colin Kolles glaubt schon, doch Renaults Chefingenieur Pat Symonds hat daran gewisse Zweifel.

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Pat Symonds findet, dass MF1 Racing ein Team ohne Leidenschaft und Seele ist
Der Midland-Konzern hat sich in Szenekreisen nicht gerade viele Freunde gemacht, als er im Januar 2005 Eddie Jordan aus seinem eigenen Team auskaufte und damit einen der letzten Paradiesvögel der Formel 1 quasi zum Galgen führte. Vor allem die britischen Medien nahmen dies Kolles und seinem Vorgesetzten Alexander Shnaider so übel, dass prompt eine Schmutzkübelkampagne gegen das neuerdings MF1 Racing heißende Team angezettelt wurde.#w1#
Hinzu kam, dass Midland auch nicht allzu viel dazu beitrug, das eigene Image aufzupolieren, denn gerade die Partys, für die Jordan so heiß geliebt wurde, verkamen zu einem schlechten Witz. In Barcelona wollte man dies wiedergutmachen, doch selbst damit schlug Shnaider über die Stränge: Seine blonden Models liefen so freizügig durch die Boxengasse, dass etwas konservativere Herren wie Ron Dennis oder Frank Williams prompt Beschwerde einlegten...
Nun übte auch Symonds Kritik an MF1 Racing: "Ist Midland überhaupt noch da?", fragte er sich im Interview mit 'F1 Racing'. "Ich habe sie in letzter Zeit nie gesehen. Bei denen kann man nichts erkennen, was mit Leidenschaft zu tun hat. Daher sehe ich mich auch nicht dazu verpflichtet, ihnen alles Gute zu wünschen. Sie hatten 2005 einen verdammt guten Motor, haben aber nichts daraus gemacht. Sie tun nichts, was der Formel 1 helfen würde."
Shnaider hatte bereits vor Veröffentlichung dieser Aussage angekündigt, dass er es den Kritikern in diesem Jahr so richtig zeigen möchte - und zwar in Form von guten Resultaten auf der Rennstrecke: "Es wäre verlockend, den Kritikern zu sagen, dass sie den Mund halten sollen, aber das ist nicht unsere Art. Wir wollen nur fair beurteilt werden", übte sich der in Kanada lebende Russe in vornehmer Zurückhaltung...

